Ein Jahr mit Corona
Die Probe des deutschen Touristen auf La Gomera existiert heute noch tiefgefrorenen im Centro Nacional de Microbiología. Es ist die erste von etwa 2,7 Millionen Testergebnissen in Spanien, bei denen das Coronavirus festgestellt wurde. Zum Zeitpunkt der Entnahme befanden sich der Deutsche und seine Reisegruppe bereits in Quarantäne im Hospital Virgen de Guadalupe, da spanische Behörden informiert worden waren, dass jener Deutsche Kontakt zu einem Landsmann gehabt hatte, der sich bei einer Chinesin angesteckt hatte.
Obwohl diese Chinesin mindestens sieben Personen angesteckt hatte, sahen der damalige Gesundheitsminister Salvador Illa und der Chef des Zentrums für Epidemiologie, Fernando Simón, nicht das Unheil nahen, das nun seinen Lauf nahm. Das erste Todesopfer forderte Corona am 13. Februar in Valencia, obwohl man erst am 3. März die Todesursache erkannte. Von da an ging es Schlag auf Schlag. Anfang März infizierten sich 60 Personen bei einer Beerdigung in Vitoria. Am 14. März rief Spanien den ersten Notstand aus und verhängte ein Ausgehverbot. Zwei Wochen später folgte der Lockdown. Inzwischen durchlebt das Land die dritte Welle, mehr als jeder zehnte Spanier hat sich mit Corona infiziert, etwa 80.000 Menschen mit Covid-19 sind verstorben und die Hoffnungen auf eine Rückkehr in ein normales Leben ruhen auf der Durchimpfung, die katastrophal schlecht anläuft. (sk)