Costa Blanca Nachrichten

Der Liebesperl­enstrauch

Echt oder künstlich: Diese Pflanze Ein Wunder der Natur:

- Ferdinand Rüther und Trude Brink

Im Vorgarten unseres Nachbarn steht ein wunderbare­r Strauch mit einer Fülle lilafarben­er perlenarti­ger Früchte. Er ist schon fast ungewöhnli­ch mit diesem Schmuck! Sind seine Früchte, die eine ungewohnte Farbe haben, echt oder künstlich, fragt man sich zweifellos. Beim Abpflücken einer Frucht klärt sich dieses sofort: Der Strauch mit seinen herrlichen Früchten in Überfülle ist echt! Es ist der Liebesperl­enstrauch.

Zur Biologie

Zweifellos fragt man sich, was für Ansprüche stellt der Liebesperl­enstrauch an seinen Standort? Er liebt in der Tat einen sonnigen bis lichtschat­tigen Platz mit humusreich­en, leicht feuchten Böden. Staunässe mag er nicht. Diese Voraussetz­ungen sind bei unserem Paradestra­uch gegeben.

Der Liebesperl­enstrauch ist ein zweijährig­es Gewächs: Im ersten Jahr bilden sich die Blätter, im zweiten Blüten und Früchte. Seine sogenannte­n Sommerblät­ter sind zunächst mattgrün bis bräunlich gefärbt. Im Lauf der Entwicklun­g werden sie jedoch kräftig grün. Im

Herbst fallen sie gelblich gefärbt bis Ende Oktober ab.

Als Prachtstüc­k des Liebesperl­enstrauchs sind die Blüten und besonders die Früchte zu nennen. Wie bereits erwähnt, bilden diese sich nur an zweijährig­en Zweigen und Ästen. Die Blüten entwickeln sich büschelför­mig. Die vier Blütenblät­ter jeder Blüte sind zartviolet­t gefärbt. Die gelben Staubblätt­er ragen aus den Blüten hervor und locken Bienen, Hummeln und Schmetterl­inge an. Insgesamt sind die farbigen Blütenbüsc­hel des Strauches ansehnlich, auch wenn sie nicht immer beachtet werden.

Für Menschen ungenießba­r

Ein besonderer Höhepunkt in der Entwicklun­g des Liebesperl­enstrauchs sind die farbig glänzenden Früchte. Es sind keine Einzelfrüc­hte, sondern sie stehen vorwiegend büschelwei­se in den Blattwinke­ln an den Zweigen oder an den Enden der Zweige. Ohne direkte Sonneneins­trahlung sind sie tiefviolet­t oder auch etwas heller gefärbt. Im grellen Sonnenlich­t färben sie sich dagegen rötlich.

Die Liebesperl­en-Früchte sind leicht giftig, und daher für Menschen ungenießba­r, übrigens auch für Hunde. Sie verursache­n Übelkeit und Magenschme­rzen. Besondere Anziehung üben sie jedoch für Vögel aus, insbesonde­re für Amseln und Rotkehlche­n. Auf dem Foto hat ein Rotkehlche­n noch die Reste einer Liebesperl­e im Schnabel. Im Spätherbst oder

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Fotos: Landlust/F. Rüther Erwischt! Dieses Rotkehlche­n hat noch die Reste einer Liebesperl­e im Schnabel.
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Die Farbe der Früchte ist so intensiv, dass Zweifel an der Echtheit bestehen.

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