Lang ersehnte Post
Erst durch Nachhaken von Stadträtin: Deutsche aus Calp erhält nach sechs Monaten endlich wieder Briefe
Calp – at. Nach sechs Monaten hält Sigrid Machens aus Calp überglücklich ihren ersten Brief, für den ihre Haushaltshilfe nicht extra zum Postbüro laufen musste und auf den sie nicht vergeblich warten musste, in der Hand. Zwar ist es „ nur“die Zeitschrift eines Supermarkts und noch nicht die lang ersehnte Post ihrer Bank, auch nicht die Wasserrechnung, die seit Monaten nicht mehr ankommt. Doch immerhin scheint ihr Postfach in der Urbanisation La Caleta jetzt für Correos zu existieren – alles andere wird sich hoffentlich auch regeln.
Es ist das alte Problem der Sammelbriefkästen, die die Post seit einigen Jahren für die Lieferungen in Urbanisationen voraussetzt, was gerade in der Umstellungsphase in verschiedensten Gemeinden zu Problemen geführt hat. Allerdings sei es ungewöhnlich, so Residenten-Stadträtin Hilde Backaert, dass jemand keine Post bekommt, der bereits ein Postfach gemietet und bezahlt habe.
Warten auf Post von der Bank
Und genau das hatte Sigrid Machens getan. Nachdem schon seit Sommer vergangenen Jahres nichts mehr in ihrem alten Sammelbriefkasten ankam, den die Anwohner vor zirka zwei Jahren auf eigene Initiative eingerichtet hatten, mietete sie beim Rathaus ein Postfach für einen Sammelbriefkasten in La Caleta, zahlte für die nächsten 15 Jahre 120 Euro und „ am 29. November wurden uns die Schlüssel übergeben“, sagt Machens Haushaltshilfe Mitaya Alitova, die seitdem immer wieder bei allen möglichen Stellen – beim Rathaus, aber vor allem bei der zuständigen Post – nachfragte.
Besonders die Briefe der Bank, die erwiesenermaßen abgeschickt wurden – ist doch die 78-jährige Sigrid Machens nicht auf Onlinebanking umgestiegen –, kamen nicht an, beim städtischen Wasserversorger wiederum sagte man ihr, die Rechnungen würden an den
Absender zurückgeschickt. Die Supermarktzeitschrift wurde zwar zugestellt, aber nur bis zum Postbüro, nicht bis zum Kasten.
Hilde Backaert nahm sich auf Anfrage des Themas an und hatte offenbar mehr Erfolg bei der Post als die Betroffenen selbst. Das Problem von Sigrid Machens sei bekannt, sagte man ihr dort, man werde die Angelegenheit aber „ aufmerksam prüfen“. Eine Woche später hielt Sigrid Machens ihren ersten Brief in der Hand.
Woran es gelegen hat? Das wisse sie nicht, sagt Backaert und betont, zumindest vom Rathaus aus sei alles richtig gelaufen. „ Eigentlich ist hier die Post zuständig, aber wir vom Rathaus haben damals die Sammelbriefkästen aufstellen lassen, um den Leuten zu helfen“, sagt sie.