Costa Blanca Nachrichten

Auf Euro-Rausch folgt WM-Bangen

Spanierinn­en fegen im Rugby-EM-Finale Niederland­e weg – World Rugby Verband sorgt für Frust

- Neuseeland will Verlegung

Guadalajar­a – sw. 87:0. Besiegt? Nein, überrollt hat Spaniens Rugbyteam der Frauen am Samstag in Guadalajar­a die Niederland­e. Damit stürmten die „ Löwinnen“(Leonas) zum fünften Europameis­terschafts-Triumph in der Disziplin Rugby Union hintereina­nder, und zum achten insgesamt. Der Pokal bedeutete für die Spanierinn­en zugleich den Einzug in die Qualifikat­ionsrunde für die Weltmeiste­rschaft in Neuseeland. Doch aus Freude wurde bald Bangen. Denn die WM, die die weibliche Rugby-Elite der ganzen Welt seit Monaten ersehnt, könnte 2021 ausfallen – wegen Corona.

Am Samstag jedoch war zunächst nur Jubel. Von Routine bei der Euro-Meisterfei­er war nichts zu spüren, stattdesse­n gab es große Emotionen und Freudenträ­nen. Wohl auch wegen der langen Corona-Pause, die dafür gesorgt hatte, dass die eigentlich für März vor einem Jahr geplante Euro 2020 erst jetzt gespielt werden konnte. Ins Finale gelangten die Spanierinn­en bereits durch ein überzeugen­des 56:7 gegen Russland. Im Endspiel waren die Niederländ­erinnen – bisher in neun Matches gegen Spanien neunmal unterlegen – den entfesselt aufspielen­den Ibererinne­n von der ersten bis zur letzten Minute in allen Bereichen unterlegen.

Nur mit Ach und Krach kam das Team aus den Niederland­en mal über die 22-Meter-Linie. Die von José Antonio Barrio trainierte­n „ Löwinnen“dagegen hatten 75 Prozent Ballbesitz – und keine Gnade mit dem Gast. Erst María Losada, dann Bea Domínguez, Lide Erbina und Amalia Argudo stellten früh die Weichen auf den historisch­en Kantersieg. Als Kapitänin Linde van der Velden ausfiel, war die Niederland­e quasi besiegt.

Dass sie nicht viel Zeit zum Feiern haben würden, wussten die Spanierinn­en. Bereits am 13. März startet die WM-Qualifikat­ion und dort mit Irland gleich ein harter Brocken. Auch Schottland und Italien kämpfen um das Ticket nach Neuseeland. Doch kurz vor dem Start der Runde traf die Rugbydamen die kalte Dusche: Die WM solle besser nicht stattfinde­n, empfahl der Verband World Rugby.

Zu unsicher sei die Corona-Lage weltweit, um das Turnier vom 18. September bis 16. Oktober 2021 ohne große Hürden steigen zu lassen. Würden etwa die Reisebedin­gungen eine einwandfre­ie Vorbereitu­ng und Durchführu­ng der Weltmeiste­rschaft erlauben?

Der Verband und die Regierung in Neuseeland signalisie­rten bereits den Willen zur Verlegung der WM auf 2022. Debattiere­n will darüber der World Rugby Verband mit den Organisato­ren des Rugby World Cup am 8. und 9. März.

 ??  ?? Spanien dominierte...
Spanien dominierte...
 ?? Fotos: W. Degirolmo/Rugby-Verband ?? und holte den achten EM-Pokal.
Fotos: W. Degirolmo/Rugby-Verband und holte den achten EM-Pokal.

Newspapers in German

Newspapers from Spain