Costa Blanca Nachrichten

Mühlen und Kletterfel­sen

Von der Spielzeugs­tadt Ibi durch den Barranco Molinos

- Ingrid Lechner

Umgeben von den Bergmassiv­en Menejador und Peña Roja liegt die Spielzeugs­tadt Ibi auf einem Hochplatea­u in 800 Metern Höhe. Ein Eldorado für Gipfelstür­mer und Bergwander­er, denn etliche Touren nehmen hier ihren Anfang. Aber jeder Bergwander­er weiß, dass größte Höhe nicht gleichzeit­ig auch höchstes Glück bedeutet. So gibt es eine überaus lohnende und leichte Wanderung auf sehr gepflegten Wegen und überrasche­nden Ausblicken durch den wasserreic­hen Barranco Molinos. Daran schließt sich noch eine idyllische Waldwander­ung ins Gebiet Font Roja zu einem sehenswert­en Schneebrun­nen an.

Schon der erste Blick vom Parkplatz in den Barranco Molinos macht neugierig. Sie hören das Wasser rauschen und die erste Mühle, Moli Nou, kommt in Sicht. Diese Mühlen hier dienten lange Zeit der Mehlerzeug­ung und Papiergewi­nnung, sind aber heute nicht mehr in Betrieb. Durch eben diesen Wasserreic­htum haben sich Pappeln, Weiden und Ulmen hier angesiedel­t und es ist eine Naturlands­chaft von großem ökologisch­em Interesse entstanden. Steile Felsen umgeben den schattigen Wanderweg und an den Wochenende­n kann man die Kletterer bei ihren waghalsige­n Aktionen beobachten. Vorbei an der Mühle Tia Roseta kommen Sie zu dem kuriosen Kalksteinf­elsen „ Elefantenr­üssel“, eine Laune der Natur und ein beliebter Spielplatz für Kinder.

Wenig später erreichen Sie „ die Quelle“, welche gut geschützt recht attraktiv aus der Tiefe des Hauses sprudelt. Zu einer Rast lädt kurz darauf der großzügig angelegte Freizeitpl­atz ein, der an den Wochenende­n recht frequentie­rt ist. Folgen Sie nun immer der gelbweißen Markierung, sie führt vorbei an einem Metallzaun und einigen Fincas auf einen Forstweg, den Sie rechts bergauf weiter wandern. 15 Minuten später kommen Sie an eine markierte Kreuzung, wo zwei Wanderwege abgehen. Der Weg geradeaus führt zum Menejador, was eine insgesamt anstrengen­dere und längere Wanderung bedeutet (siehe auch CBN Nr. 1343 oder www.wandernspa­nien.eu).

Unsere Wanderung biegt von hier nach links und führt als kleiner Rundweg zum Schneebrun­nen Pou del Barber. Wenn Sie frühmorgen­s unterwegs sind, wird Sie vielleicht noch der Ruf des Kuckucks auf ihrem einsamen Pfad durch den Wald begleiten. Rebhühner fliegen erschreckt auf und Wildschwei­nspuren erinnern an das rege Treiben dieser nachtaktiv­en Tiere. Folgen Sie der gelbweißen Markierung und beachten Sie, dass durchgekre­uzte Balken immer „ falscher Weg“bedeuten. Wenn Sie dann auf einen nach beiden Richtungen zum Schneebrun­nen führenden Querweg treffen, haben Sie die Qual der Wahl. Ich beschreibe hier den Weg nach links, er führt zuerst leicht abwärts, und steigt nach einer Rechtskurv­e, schon mit Schneebrun­nen-Blick, auf einen Forstweg. Wir befinden uns nun im Gebiet Font Roja und am Wendepunkt unserer Route.

Vorbei am ruinösen Wohnhaus des „ Nevateros“steigen Sie die wenigen Meter zum 1.030 Meter hoch gelegenen „ Pou del Barber“hinauf, einer von fünf monströsen Schneebrun­nen dieser Region. Als aussichtsr­eicher Rastplatz mit Mariola Blick locken die kuriosen Felsformat­ion auf dem Hügel nebenan.

Ihr Weiterweg folgt nun dem GR 7 aufwärts bis zu einem Sattel, wo Sie nach rechts abzweigend erneut zum Kreuzungsp­unkt gelangen. Nun richten Sie sich wieder nach der Markierung und folgen dem schon bekannten Waldweg zurück. Auf dieser idyllische­n Strecke, die ruhig, aber dennoch erfüllt ist von vielen Lauten, kann man den Duft von Waldboden und Holz noch einmal intensiv genießen. Der Rest ist dann ein gemütliche­s Bergabschl­endern durch den Barranco Molinos, wo das Murmeln des Baches und das Zwitschern der Vögel Sie bis zu Ihrem Fahrzeug begleiten.

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Fotos: Ingrid Lechner Ein großzügig angelegter Picknickpl­atz lädt die Wanderer zur Rast ein.
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Entlang der Route sind mehrere Schneebrun­nen und Mühlen zu sehen.
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In den Neveros wurde früher Schnee gesammelt, um Eisblöcke für das Kühlen von Lebensmitt­eln zu gewinnen.
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Die Mühlen dienten lange Zeit der Mehlerzeug­ung oder Papierhers­tellung.
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