Coronavirus-Fallzahlen sinken langsamer – Oster-Urlaub nur auf Balearen und Kanaren – Valencia macht Bars wieder auf Abwärtstrend flacht ab
Die Coronavirus-Fallkurve flacht spürbar ab. Die Zahl der SarsCoV-2-Neuansteckungen sinkt weiter, allerdings nicht mehr in so großen Schritten wie die Woche zuvor. Am Dienstagabend belief sich die 14-Tages-Inzidenz in Spanien auf 139 und die in den Regionen am Mittelmeer lag darunter, Andalusien meldete 123, Murcia 71 und Valencia 58 nur Katalonien hinkt mit 207 etwas hinterher. Weit vorne in der Deeskalation liegt die Extremadura. Schon Freitag riss die ländliche Region die 50-er Marke und verzeichnete nur 44 Neuinfektionen in einem Zeitraum von 14 Tagen hochgerechnet auf 100.000 Einwohner.
Die Balearen dürften mit einer Inzidenz von 53 in den nächsten Tagen ebenfalls unter die 50 rutschen, die Kanaren brauchen mit 112 wohl noch ein paar Tage mehr. Diese beiden Inselgruppen rücken gerade in den Fokus der Tourismusindustrie, denn nur dort können Urlauber Osterferien verbringen. Der deutsche Tourismuskonzern Tui hält Mallorca für sicher. Die Hotellerie hat sich intensiv vorbereitet, sicheren und verantwortungsvollen Urlaub anzubieten“, sagte Tui-Deutschland-Chef Marek Andryszak vor dem Start der Tourismusmesse ITB.
Alle andere Regionen bleiben abgeriegelt, nicht nur über die Osterferien vom 26. März bis 9. April, sondern auch über das Brückenwochenende um den spanischen Vatertag vom 17. bis 21. März. So sieht Gesundheitsministerin Carolina Darias die Reiselust: Alle Maßnahmen, auf die wir uns einigen können, die die Bewegungsfreiheit und die sozialen Kontakte einschränken, gehen gegen das Virus, für die Gesundheit und für das Retten von Leben.“So kristallisiert sich abermals der krasse Widerspruch heraus, dass Ausländer Spanien theoretisch besuchen dürfen und sogar über den
Landweg die Grenze queren können, Spanier aber nicht einmal ihre Regionen verlassen und etwa ihre Ferienwohnungen am Mittelmeer aufsuchen dürfen. Lediglich ein Insulaner der Balearen kann seine Reiselust mit einem Trip auf die Kanaren befriedigen viceversa geht das Eiland-Hopping auch.
Das Gesundheitsministerium will die Regionen auch dazu anhalten, an der im Notstandsdekret festgelegten Sperrstunde von 22 oder 23 Uhr bis 6 Uhr festzuhalten, obwohl die Zeitumstellung vom 28. März in die Osterferien fällt. Mag aus epidemiologischer Sicht verständlich sein, aber die Vorstellung mutet schon etwas absurd an, dass in frühsommerlichen Nächten und bei Inzidenzwerten von hoffentlich dann immer noch unter 100 weiterhin nur Wildschweine in den verlassenen Straßen Dénias flanieren dürfen.
Bleibt abzuwarten, ob noch weitere und welche Lockerungen bis Ostern kommen. In der Region Valencia dürfen ab Montag, 15. März, Bars und Restaurants auch die Innenräume wieder öffnen. Mehr als vier Personen dürfen aber nicht an einem Tisch Platz nehmen, weder drinnen noch draußen. Die Theken bleiben tabu, ab 18 Uhr ist Schicht im Schacht und es bleibt bei der Ausgangssperre von 22 bis 6 Uhr.
Freuen können sich die Sportler und die Betreiber von Einrichtungen wie Fitnessstudios, Hallenbäder und Sportzentren, die auch wieder den Betrieb aufnehmen dürfen.
Das spanische Gesundheitsministerium drängt darauf, den Stand vom 12. März bis nach Ostern beizubehalten, Valencia hält bis 12. April also San Vicent an dem
Regelwerk fest. Bis dahin sollen Gruppen von nicht mehr als vier Personen aus verschiedenen Haushalten in geschlossenen öffentlichen Räumen und sechs im Freien zusammenkommen dürfen. Abendessen zu Hause mit Freunden oder Bekannten soll auch über Ostern in ganz Spanien nicht möglich sein, nur Personen aus einem Haushalt dürfen sich in Privaträumen aufhalten.
Somit wird der örtlichen Wirtschaft jede Chance auf ein gutes Ostergeschäft genommen.. Man sieht es nicht, aber die Pandemie nagt immer mehr an der Ökonomie
Ausländer dürfen die Balearen besuchen, Spanier müssen in ihren Regionen bleiben