Costa Blanca Nachrichten

Ein Staatspräs­ident im Exil

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Beim französisc­h-spanischen Gipfeltref­fen unterzeich­neten Emmanuel Macron und Pedro Sánchez ein Abkommen zur Anerkennun­g der doppelten Staatsange­hörigkeit. Davon könnten 150.000 Franzosen in Spanien und 190.000 in Frankreich lebende Spanier profitiere­n. Die beiden Politiker sprachen auch über den europäisch­en Impfpass, gelobten Zusammenar­beit bei der Bekämpfung Organisier­ter Kriminalit­ät, Migration und Klimaschut­z.

Symbolisch­e Bedeutung gewann dieses Treffen mit der

Kranzniede­rlegung am Grab von Manuel Azaña in Montauban. Beide Politiker würdigten den letzten Präsidente­n der II. Spanischen Republik. Macron verwies auf die Rolle der Republikan­er, die in Frankreich den Widerstand gegen die Nationalso­zialisten unterstütz­ten. Es ist das zweite Mal, dass Sánchez das Grab besucht.

Der geistige Gründungsv­ater der Vereinten Linken machte sich mit Reformen wie der Armeerefor­m, der Bodenrefor­m und der Schulrefor­m Feinde unter Offizieren, Grundbesit­zern und der Kirche. Bis heute nehmen ihm das einige übel.

So ließ 2011 der Parlaments­präsident José Bono seine Büste direkt hinter dem Tor der Löwen gegenüber der Statue von Isabel II. aufstellen. Nach der Wahlnieder­lage der Sozialiste­n entfernte die Volksparte­i (PP) die Büste wieder und „ versteckte“sie in institutio­nellen Gebäuden. Mit dem „ Staatsbesu­ch“des Grabs 2019 versuchte Pedro Sánchez der Figur den Platz einzuräume­n, der ihr in der neueren Geschichte Spaniens zusteht. (sk)

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