Deep Fisch in Alicante:
Projekt Deep Fisch in Alicante und El Campello soll Erfüllung von EU-Meeres-Direktive erleichtern
Projekt von Forschern und Lonja soll Erfüllung von EUDirektive erleichtern
Alicante/El Campello – ann.
Kaum eine Fischart, die in spanischen Lonjas und Pescaderías verkauft wird, kommt aus einem Habitat, das die Kriterien des Guten Umweltzustandes (GES) erfüllt. Dabei handelt es sich um ein Ziel der Marine Strategy Framework Directive der Europäischen Union, um die Meere, die Europa umgeben, „ sauber, gesund und produktiv“zu halten.
Mit dem Projekt Deep Fish haben die Universität Alicante (UA), das Institut für Küstenökologie (IEL) und die Fischer der Lonja von El Campello jetzt eine Zusammenarbeit gestartet, um die EUDirektive irgendwann einmal zu erfüllen. Helfen soll dabei auch Künstliche Intelligenz.
Daten über Art, Größe und Zahl
Unter anderem soll im Rahmen von Deep Fish eine Datenbank mit den gängigsten Fischarten angelegt werden, die den Fischern beim Fang rund um das Cabo de las Huertas in die Netze geraten. Zufällig ausgewählt ist die Fangzone nicht. Bei dem Kap vor Alicante handelt es sich um einen LIC, ein Habitat von besonderem Interesse für die EU. Es ist außerdem Teil des Umweltschutzprogramms Red Natura 2000. Das Gebiet reicht von der Albufereta-Bucht in Alicante bis fast zur Grenze zwischen El Campello und Villajoyosa und beinhaltet auf dem Meeresgrund weite Posidonia
Wiesen, die vielen Meeresbewohnern einen wertvollen Lebensraum bieten.
Mit Deep Fish soll es künftig dank sogenannter Computer Vision und Algorithmen möglich sein, die gefangenen Arten zu identifizieren und ihre Größe zu bestimmen, was wiederum die Anlage einer Datenbank mit allen relevanten Arten ermöglicht, die in der Lonja verkauft werden. Mit täglich aktualisierten Bildern werde so eine Datenbank aufgebaut, die „ einen verlässlicheren Wert darüber geben, welche
Arten am Cabo in welcher Anzahl gefangen werden oder welche Größe sie haben“, erklärt der Leiter des Projekts, Andrés Fuster Guilló von der Forschungsgruppe Angewandte Intelligente Architektur (AIA). Das Ganze diene dazu, das Fischfangmanagement zu optimieren.
Die Forscher des IEL ihrerseits sehen in Deep Fish ein wirksames Werkzeug, um das natürliche Gleichgewicht der Populationen der wichtigsten Arten des Ökosystems zu kontrollieren. Dies wiederum helfe dabei, die Richtlinien des Guten Umweltzustandes (GES) zu erfüllen.
Das Projekt konzentriere sich zunächst auf die Fischversteigerung in El Campello, „ denn sie ist relativ klein und verkauft an den Endverbraucher, was uns die Aufnahme von Bildern und die Identifizierung der einzelnen Arten erleichtert“, sagt Fuster.
Die Hauptarten, auf die sich Deep Fisch am Cabo de las Huertas konzentriert, sind der Salmonete de roca (Mullus surmuletus, dt. Streifenbarbe), die Pescadilla (Merlucius merlucius, dt. Hechtdorsch), der Dentón (Dentex dentex, dt. Zahnbrasse), Dorada (Sparus aurata, dt. Goldbrasse) und der Pagel (Pagellus erythrinus, dt. Rotbrasse), die zu den am meisten überfischten Arten gehören.