Keine Wahl bei Termin und Impfstoff:
CBN-Interview mit der Regionalleiterin für Medizinische Betreuung, Natalia Casado
Regionalleiterin für Medizinische Betreuung von Marina Salud in Dénia informiert über den Ablauf der Impfkampagne und das Risiko von Nebenwirkungen
Dénia – ab. Wie läuft das eigentlich mit den Covid-Impfungen? Wann kann ich davon ausgehen, an der Reihe zu sein, mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen, und kann ich bestimmen, welches Serum mir verabreicht wird? Diese und andere Fragen beantwortete Natalia Casado, Regionalleiterin für Medizinische Betreuung von Marina Salud, der CBN am Dienstag, 16. März.
CBN: Am Montag wurde bekannt, dass das Gesundheitsministerium die Verabreichung des Impfserums AstraZeneca gestoppt hat, nachdem es nach einer Impfung mit diesem Serum auch in Spanien einen Fall von Gehirnblutung, gegeben hat.
Natalia Casado: Das ist richtig. Die Verabreichung dieses Impfstoffes wurde vorläufig für mindestens 14 Tage ausgesetzt, auch in der Marina Alta. Zwar ist es nur ein Fall von über einer Million Impfungen, die bisher verabreicht wurden, aber bis es keine neuen Erkenntnisse gibt, ist diese Vorsichtsmaßnahme notwendig.
Welche Impfstoffe wurden bislang in diesem Gesundheitsbezirk verabreicht?
AstraZeneca, Pfizer und im geringen Maße Moderna. Von diesem Impfstoff haben wir diese Woche größere Mengen erhalten. Am meisten wurde bislang im Kreis Dénia der Impfstoff Pfizer verabreicht. Mit ihm wurden Personen über 55 Jahre geimpft. AstraZeneca eignet sich für Personen zwischen 18 und 55 Jahren. In unserem Gesundheitsbezirk hat es übrigens keinen Fall gegeben, in dem die Impfung gegen Sars-Cov-2 extreme Reaktionen ausgelöst hätte.
Apropos Reaktionen. Welche Reaktionen können Impfungen gegen Covid auslösen?
Es sind uns Fälle bekannt, in denen leichte Schmerzen im Bereich der Impfstelle auftraten oder Müdigkeit und Kopfschmerzen. Nach einer Impfung behalten wir den Geimpften noch 15 Minuten bei uns, damit wir notfalls reagieren können. Die Reaktionen treten in der Regel innerhalb dieser Zeitspanne auf.
Was sollte man tun, wenn erst daheim starke Nebenwirkungen auftreten?
In diesem Fall sollte man das nächste Gesundheitszentrum aufsuchen.
Es wird häufig berichtet, dass Marina Salud sehr kurzfristig wegen Impfterminen anruft. Warum?
Corona-Impfstoffe werden beim Hersteller bei Tiefsttemperaturen tiefgekühlt gelagert und geliefert. Im Kühlschrank eines Krankenhauses ist ihre Wirksamkeit zeitlich sehr begrenzt. Wir können Impfkandidaten deshalb erst relativ kurzfristig informieren.
Was, wenn mich der Anruf erreicht, ich diesen aber nicht wahrnehmen kann? Kann ich mir dann einen Wunschtermin geben lassen?
Nein, das ist aus vorgenannten Gründen leider nicht möglich. Wer einen Impftermin verstreichen lässt, muss warten, bis wir uns wieder mit ihm in Verbindung setzen.
Habe ich die Möglichkeit, zwischen den vorrätigen CovidImpfstoffen zu wählen?
Nein, diese Möglichkeit gibt es nicht.
Welche Personengruppen haben in der Region bereits die zweite Dosis erhalten?
Alle Bewohner von Seniorenresidenzen und die Mitarbeiter sowie medizinisches Personal von Gesundheitszentren und Krankenhäusern. Darüber hinaus sind derzeit noch die über 80-Jährigen an der Reihe. Davon müssten noch etwa 10.000 Personen in der Marina Alta geimpft werden, bevor die nächste Altersgruppe mit einer Impfung rechnen kann.