Falsche Polizei sucht falsche Scheine:
Deutscher Gemeinderat Friedhelm Schmidt warnt vor Betrugsmasche bei älteren Ausländern
Gemeinderat Friedhelm Schmidt aus Orxeta warnt vor einer Betrugsmasche – Opfer sind vornehmlich ältere Ausländer
Orxeta/Finestrat – ann. Vor einer Betrugsmasche, die nach Angaben der Polizei vor allem bei älteren Ausländern angewandt wird, warnt Friedhelm Schmidt, deutscher Gemeinderat aus Orxeta. Er selbst sei am Samstag auf dem Markt in Finestrat fast Opfer geworden. „ Als ich geparkt hatte und aus dem Auto ausstieg, sprach mich ein etwa 50-jähriger Mann an“, berichtet Friedhelm Schmidt.
„ Er fragte, ob ich zwei Typen hier entlanggehen gesehen habe.“Als der Deutsche verneinte, gab sich der Mann als Polizist zu erkennen, zeigte blitzschnell einen angeblichen Dienstausweis ohne Lichtbild und erklärte, er sei im Einsatz, um Falschgeld aufzudecken.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs forderte er Friedhelm Schmidt auf, sich auszuweisen. „ Als ich ihm meine Dokumente gezeigt hatte, tat er so, als würde er telefonieren“, erzählt der Gemeinderat. „ Aber das war so ein ganz großes Telefon mit Antenne, fast wie ein Satellitentelefon.“Der fremde Mann habe dann auch noch gefragt, wie viel Geld Schmidt bei sich trage, und wollte sogar einen Blick in die Gürteltasche des Deutschen werfen. „ Ich hatte nicht viel Bargeld dabei, weil ich meist mit Karte bezahle“, erklärt Schmidt. Auch die Bankkarte habe der Mann dann noch sehen wollen.
„ Bisher hatte mich der angebliche Polizist nicht verunsichert, denn er hatte eine ganz sachliche und höfliche Art“, meint Friedhelm Schmidt. Doch als der Mann nach Bankauszügen und der Geheimnummer der Bankkarte fragte, wurde der Deutsche stutzig. „ Wieso? Wollen Sie denn damit Geld abheben?“, habe er gefragt. Das sei nur eine Testfrage gewesen, habe der Mann gesagt und sei dann ziemlich schnell verschwunden.
Guardia Civil bestätigt Masche
Friedhelm Schmidt ließ die Geschichte danach keine Ruhe, „ das kam mir alles sehr merkwürdig vor“. Er wandte sich deshalb an die Guardia Civil in Villajoyosa und fragte, ob sie verdeckt gegen Falschgeld ermittelte, was diese verneinte. Die Beamten dort bestätigten dem Deutschen aber, dass sich Betrüger mit Falschgeldtricks an der Küste herumtrieben und es dabei vor allem auf ältere ausländische Personen abgesehen hätten.
„ Wenn ich mehr 50-EuroScheine dabei gehabt hätte, dann hätte der Mann sie vermutlich genommen, um es zu tauschen, und hätte mir Falschgeld zurückgegeben – oder er wäre einfach damit abgehauen“, vermutet Friedhelm Schmidt. So sei es einem Bekannten von ihm – ebenfalls auf dem Markt von Finestrat – passiert.