Kommunistin unter Unternehmern
Kompetent, kommunikativ, kooperativ: Vizeministerpräsidentin Yolanda Díaz
Madrid – sk. Yolanda Díaz hat den Kommunisten einen historischen Erfolg beschert: Erstmals erreicht eines der noch 35.000 Mitglieder der PCE – Partido Comunista de España – den Rang eines Vizeministerpräsidenten. Stimmt die Basis zu, wird die Arbeitsministerin künftige Spitzenkandidatin von Unidas Podemos – und das, obwohl sie nicht gut mit der Spitze der Vereinigten Linken klarkommt und stets ihr Bestes gibt, um das Drängen des linken Rebellen Pablo Iglesias nach mehr Verantwortung abzuwehren: „ Wieso soll ich länger in Madrid bleiben, wenn ich in
Galicien ein Haus am Meer habe?“
Dank ihrer freundlichen Bestimmtheit genießt die 50-jährige Anwältin das höchste Ansehen unter den Podemos-Leuten in der Bevölkerung und den Respekt der Sozialisten. Die Grabenkämpfe mit der sozialistischen Wirtschaftsministerin Nadia Calviño über Mindestlohn und Arbeitsmarktreform spielen sich hinter verschlossenen Türen ab. Diese Differenzen hat Díaz in die Öffentlichkeit getragen. Mit ihrer diskreten, aber ebenso kooperativen wie bestimmten Art hat sie den Verbalrabauken Iglesias abgehängt und der hat - dieGröße muss man ihm zugestehen – sie nach vorne geschubst.
Díaz fühlt sich unter Gewerkschaftlern wie ein Fisch im Wasser. Trotzdem holte sie die Arbeitgebervertreter bei den Verhandlungen um den Mindestlohn mit an den Tisch. Von dort haben die Bosse sich seitdem nicht mehr erhoben. Auch das Programm für Kurzarbeit trägt die Handschrift dieser Kooperation. Ministerpräsident Pedro Sánchez räumte ihr sein „ vollstes Vertrauen“trotz „ politischer Differenzen“ein – machte sie aber „ nur“zur dritten und nicht
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