Bis zu 2.000 am Tag
Massenimpfung in Torrevieja: Ausländische Residenten sollen ihre Dokumente in Ordnung bringen
Wie am Fließband: Torrevieja richtet in Unterhaltungszentrum Punkt für Massenimpfung ein
Torrevieja – mar. Der Gesundheitsbezirk von Torrevieja, mit Einzugsgebiet von 180.000 Menschen von Guardamar, über Orihuela Costa bis Pilar an die Grenze von Murcia, hing mit seiner Impfquote noch hinter dem ohnehin langsamen Tempo in der Region Valencia hinterher. Das soll sich nun ändern, da es mehr Impfstoffe gibt und im CMO, dem Städtischen Unterhaltungszentrum Torrevieja, ein Vacunódromo, ein Impfzentrum für die Massenabfertigung eingerichtet worden ist.
Bis zu 2.000 Personen täglich können hier durchgeschleust werden, es gibt sogar Parkplätze. An die 14.000 Euro hat die Stadt Torrevieja in die Anpassung der Räumlichkeiten investiert. Dazu gehören auch eine adäquate Bestuhlung mit Sicherheistabständen, Trennwände für ein wenig Privatsphäre beim Piecks. Diese bestehen aus Messe-Aufstellern mit Tourismusmotiven.
Eine Improvisation, die die Verantwortlichen gleich als Teil eines höheren Plans der „ Vermenschlichung der Impfung“verkaufen. Die hübschen Ansichtskartenmotive sollen die Stimmung des Impfvolkes heben, zum Urlaubsfeeling fehlt nur noch ein Mojito. Die Einspielung beruhigender Musik soll ebenfalls flatternde Nerven in einen sanften Swing versetzen. So ähnlich wie bei der Optimierung von Milchkühen also. Natürlich sind auch ausreichend geschultes Personal, Ärzte, Notfallmediziner, ausgebildete Hilfskräfte anwesend, die Anfang der Woche nach Ostern vor allem die Jahrgänge 1956 und 1957 zur Impfung mit dem in den Schlagzeilen beheimateten AstraZeneca-Impfstoff versorgen, während der „ gute Stoff“von BioNTech/ Pfizer noch für die Ü-80-Kampagne reserviert bleibt. Der Gesundheitsbezirk hofft indes, mit Moderna und dem One-Shot-Only-Vakzin von Janssen (Johnson&Johnson) sämtliche Impflücken bald zu schließen, damit jeder geschützt sein kann.
Allerdings findet das Gesundheitszentrum längst nicht alle Menschen, die man gerne impfen würde. Man werde „ nochmals aufrufen“und hofft, die Betroffenen haben bis dahin ihre SIP-Karten
Daten auf den neuesten Stand gebracht. Zur Erinnerung: Die Impfung in Spanien ist eine kostenlose, staatliche Leistung, die allen hier wohnenden (gemeldeten) Personen nach der Reihenfolge des Impfplans zusteht, unabhängig von ihrem Versicherungsstatus oder ihrer Nationalität. Benötigt wird ein Pass/Ausweis und die Meldebestätigung (empadronamiento), die „ residencia“ist nicht notwendig. Mit den Dokumenten muss man sich im nächsten Centro de Salud (in manchen Gemeinden auch im Rathaus) eine provisorische Krankenkarte (tarjeta SIP) holen, bei der auch eine Telefonnummer anzugeben ist, unter der spanisch verstanden wird. Über diese wird dann der Impftermin vergeben.
Die Impfung in Spanien steht allen hier lebenden Bürgern kostenlos zu