Fast täglich eine Leiche
Flüchtlingsboot vor Mazarrón gekentert: 28-jährige Mutter und ihre neunjährige Tochter ertrinken
Mazarrón – sg. Seit dem 27. März werden fast täglich Leichen an die Küste von Murcia und Almería geschwemmt. Zuletzt entdeckten Fischer am 5. April eine halbe Meile vor dem Hafen von Águilas den Körper eines Mannes, der auf dem Wasser trieb. Dabei handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit um einen der Flüchtlinge auf dem Boot, das vor dem Strand Percheles in Puerto de Mazarrón kenterte. Auf dem Boot befanden sich 14 Personen aus Algerien und Marokko. Nur drei Männer konnten lebend gerettet werden. Bisher wurden acht Leichen geborgen. Von drei weiteren fehlt noch jede Spur. Unter den Toten befindet sich auch eine 28-jährige Mutter und ihre neunjährige Tochter aus Algerien – die einzigen weiblichen Flüchtlinge an Bord. Die Frau wurde vergangene Woche vor Vera geborgen, ihr Kind vor Mojácar. Über ihre Geschichte berichteten die Medien.
Mutter und Tochter hatten sich auf den gefährlichen Weg gemacht, um der Armut und der
Misshandlung durch den Ehemann zu entkommen, wie der Zeitung „ La Verdad“zu entnehmen ist. Ziel war es, von Spanien nach Frankreich zu kommen, wo bereits der Vater der 28-Jährigen lebt.
3.200 Euro für die Todesfahrt
3.200 Euro soll die Frau für einen Platz in dem motorisierten Schlauchboot bezahlt haben, das auch als „ Flüchtlings-Taxi“bezeichnet wird, weil es wieder nach Algerien zurückgefahren wird. Doch kurz vor dem Ziel kenterte das Boot wegen des hohen Wellenganges. Die Mutter hinterlässt noch einen vierjährigen Sohn, der in Algerien bei der Großmutter lebt.