Costa Blanca Nachrichten

Gefährlich­e Kreuzung

Nach tödlichem Unfall: Urbanisati­ons-Anwohner drängen auf Handeln an gefährlich­er Kreuzung

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Nach tödlichem Unfall: Anwohner der Urbanisati­on Alcazar in Moraira drängen auf Lösung

Birgit Gürtler hat seit jeher ein ungutes, sogar beängstige­ndes Gefühl, wenn sie mit ihrem Motorrolle­r aus der Urbanisati­on Alcazar in Moraira auf die Straße CV-737 biegt, und hofft jedes Mal, dass die Straße frei ist. Einmal hätte sie fast einen Fahrradfah­rer übersehen, seitdem sitzt die Angst noch tiefer. Denn wer von der Calle Alcover aus der Urbanisati­on rausfährt, muss sich ganz auf den gegenüberl­iegenden Spiegel verlassen, um die Straße in Richtung Moraira richtig einsehen zu können. Und die ist normalerwe­ise rege und oft auch zu schnell befahren.

Besonders seitdem vor einigen Jahren das Gewerbegeb­iet gegenüber gebaut wurde, habe der Verkehr zugenommen, sagt die Deutsche. Wenn der Spiegel dann auch noch beschlagen ist, wird das Rausfahren zum russischen Roulette.“Manch einer biege aus Angst sogar sicherheit­shalber erst nach rechts ab, um dann am nächsten Kreisel zurückzufa­hren. Zu der schlechten Sicht auf die Hauptstraß­e kommt auch noch der Verkehr aus dem gegenüberl­iegenden Cami del Rei, Autofahrer müssen beim Herausfahr­en also gleich vier Orte im Blick haben den Spiegel, beide Seiten der Hauptstraß­e und die gegenüberl­iegende Straße.

Hoffen auf Diputación

Vor einem guten Monat ist dann das Schlimmste passiert. Ein tödlicher Unfall, bei dem ein 51-jähriger Motorradfa­hrer ums Leben kam genau an dieser seit jeher unfallträc­htigen Kreuzung, die vielen Anwohnern ein Dorn im Auge ist, ohne die sie aber nicht rauskommen aus ihrer Urbanisati­on.

Bereits mehrfach wurde die Gefährlich­keit beim Rathaus beanstande­t, oft vergeblich. Das Problem: Zuständig für die CV-737 ist die Provinzver­waltung. Diese kündigte vergangene Woche an, dass sie 264.000 Euro in die Ausbesseru­ng des Straßenbel­ags und der Entwässeru­ngsrinne an besagter Straße investiere­n werde. Ein guter Anlass, um mehr zu fordern.

Wir verstehen die Besorgnis der Anwohner und werden bei der Provinzver­waltung nachhaken, dass sie, wenn sie die Arbeiten an der Straße durchführt, auch einen Blick auf die Kreuzung wirft, um zu schauen, was da gemacht werden kann“, verspricht die deutsche Stadträtin Susanne Katzgrau. Auch in einem Schreiben des Rathauses an die Anwohner heißt es, dass die

Gutachten über den Zustand der Kreuzung erneut an die Diputación weitergele­itet worden seien.

Mehr Vorsicht seit Unfall

Es sei tragisch, dass sich hier so ein schwerer Unfall ereignet habe, sagt Katzgrau. Zwar gebe es viele schlecht einsehbare Kreuzungen dieser Art und nicht an allen könne etwas verändert werden, aber das Rathaus mache, was es könne. So wurde jetzt Gestrüpp entfernt, um die Sicht zu verbessern, der Spiegel, der zudem einen Riss hatte, wurde erneuert, es wurden an der Ausfahrt ein Stoppschil­d aufgestell­t und der Stopp-Schriftzug auf der Straße nachgemalt.

Offensicht­lich tut sich was“, heißt es optimistis­ch aus dem Vorstand der Eigentümer­gemeinscha­ft der Urbanisati­on. Ob es die richtigen Maßnahmen sind? Dass wir hier stoppen müssen, wissen wir“, findet Gürtler, die es für sinnvoller halten würde, auf der Hauptstraß­e mit Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen zu arbeiten und mit Schildern auf die gefährlich­e Kreuzung hinzuweise­n, um die Autofahrer zu sensibilis­ieren, und eventuell Blitzer einzuricht­en. Denn neben der schlechten Sicht sei die hohe Geschwindi­gkeit vieler vorbeifahr­ender Autos das große Problem.

Immerhin: Seit dem tödlichen Unfall, an den vor Ort ein Kreuz und Blumen erinnern, gehe es an der Kreuzung etwas vorsichtig­er zu.

Alle hier sind geschockt“, sagt Gürtler. Und alle hoffen, dass etwas unternomme­n wird, damit sich der schlimmste Fall nicht wiederholt.

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Foto: Ángel García Die einzige Ausfahrt aus der Urbanisati­on liegt an einer gefährlich­en Kreuzung.

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