Costa Blanca Nachrichten

Individuel­l und charmant

Beliebte Boutique-Hotels – Auch in Dénia ist der Trend dieser Unterkünft­e sichtbar

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Dénia – ab. Bei der Bezeichnun­g Boutique kommt einem wohl zunächst das französisc­he Wort in den Sinn, das „ kleiner Laden“bedeutet. Der Begriff hat sich aber auch längst im Hotelgewer­be etabliert. Viele Reisende ziehen Boutique-Hotels Häusern großer Ketten vor. Ihr Name ist so gewählt, weil sie sich neben ihrer geringen Größe durch Individual­ität und ein hohes Maß an Service auszeichne­n.

Entstanden ist das Konzept Boutique-Hotel bereits in den 1980er-Jahren in großen Metropolen in den USA. Charakteri­stisch ist vor allem ihr individuel­les und außergewöh­nliches Design, das ihnen einen besonderen Charme verleiht. Auf Exklusivit­ät wird dabei großer Wert gelegt.

Auch in Dénia sind BoutiqueHo­tels immer mehr im Kommen. Der bei Urlaubern so beliebte Küstenort verfügt mit dem Maison Marineta am Ende der Calle Marqués de Campo, dem Chamarel in der Altstadt, dem Boho Suites Dénia zwischen der Küste und dem Montgó, dem Nou Roma in Les Roques, dem MR Les Rotes in Las Rotas, dem El Raset und dem La Posada del Mar im Hafen sowie dem Villamor in Las Marinas bereits über acht Einrichtun­gen dieser Kategorie, weitere sind in Planung.

Kurz vor Baubeginn steht zum Beispiel ein Boutique-Hotel an der Kreuzung der Calle Colón mit der Calle Diana, für das die Stadtverwa­ltung bereits eine Lizenz erteilt hat. An seiner Stelle befand sich bis vor wenigen Jahren noch das Mehrfamili­enhaus El Penal, das, weil baufällig, 2017 bis auf seine denkmalges­chützten Fassaden abgerissen wurde. Viel spannender aber ist das, was sich unterhalb des Geländes, auf dem das Fundament

des Hotels aufgebaut wird, befindet: Archäologe­n legten dort bei Ausgrabung­en Ende 2020 zwei islamische Wohngebäud­e aus dem 12. Jahrhunder­t mit ihren jeweiligen Patios (Innenhöfen) frei. Die beiden Wohnungen waren zu einer Zeit bewohnt, in der Dénia noch Daniya hieß und von Mauren besiedelt war. Experten wissen: Die Behausunge­n befanden sich im neueren Teil der Medina. Diese wurde Mitte des 12. Jahrhunder­ts in Richtung Süden ausgeweite­t. Neuer Wohnraum wurde notwendig, weil sich immer mehr Menschen in dem Küstenort niederließ­en.

Zurück zu den Ursprüngen

1.000 Jahre später entsteht an eben dieser Stelle erneut neuer Wohnraum, diesmal allerdings nicht für Neuankömml­inge, die in Dénia sesshaft werden möchten, sondern, um das Angebot für die Unterbring­ung von Urlaubern zu erweitern. Vor allem in der Hauptsaiso­n werden Hotelbette­n in dem beliebten Touristeno­rt knapp.

Schon seit längerem im Ge

spräch ist auch die Umgestaltu­ng des El Comercio in der Calle Marqués de Campo, das eine Unternehme­rgruppe vor drei Jahren aufkaufte, in ein Boutique-Hotel. Damit würde das ehemalige, bei ausländisc­hen Kunden sehr beliebte Restaurant wieder zu seinen Ursprüngen zurückkehr­en. Das Gebäude entstand 1888 und in einer Zeit, in der Dénia durch die Rosinenpro­duktion eine wirtschaft­liche Blütezeit erlebte. Das Fonda de Comercio entwickelt­e sich schnell zu einer gefragten Herberge. 1920 beschrieb es die Tourismusb­roschüre „ Levante“als eines „ der guten Hotels Dénias mit einer Garage in der Nähe und 22 Zimmern, wo sich Geschäftsr­eisende und einige Urlauber einquartie­ren“. So ganz abwegig ist es nicht, dass eine solche Aussage schon bald wieder Gültigkeit haben könnte. Doch sicher nicht für sieben Pesetas die Nacht. Dies war geschichtl­ichen Überliefer­ungen zufolge zu jener Zeit ein üblicher Preis für Übernachtu­ngen in Dénias Herbergen – wenngleich auch „ ohne Frühstück und Wein“, wie „ Levante“seinerzeit berichtete.

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Foto: Andrea Beckmann Das Maison Marineta ist das jüngste aller Boutique-Hotels in Dénia.
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Foto: Emilio González Seit drei Jahren geschlosse­n: Das El Comercio.

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