Frauen in der Kunst
Ausstellung anlässlich des Weltfrauentages Galerie Arte.44
Calp – os. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März, eröffnete die Galerie Arte.44 die Ausstellung „ Mujeres“. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht die Frau – gewürdigt von 20 internationalen Künstlern.
Seit den Anfängen der Kunstgeschichte spielt der weibliche Körper eine Hauptrolle. Frauen waren sowohl als Künstlerinnen als auch als Modelle präsent und waren an vielen verschiedenen Kunstformen beteiligt. Die „ Venus von Willendorf“, eine kleine, üppige Frauenfigur aus der Jungsteinzeit, ist eines der frühesten Beispiele für die Darstellung von Frauen in der Kunst. Über die Jahrhunderte blieb die Frau das beliebteste Objekt der Kunst. Die Anzahl weiblicher Künstler blieb aber stets deutlich unter der ihrer männlichen Kollegen.
Im 20. Jahrhundert nahm die Bedeutung weiblicher Künstler in der Kunstwelt weiter zu. Die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo beispielsweise ist für ihre Selbstporträts bekannt, die ihr Leben und ihre Erfahrungen als Frau und als
Künstlerin widerspiegeln. In der Ausstellung in Calp sind es jedoch Künstler beider Geschlechter, die sich dem Thema Frau künstlerisch genähert haben. Die Frau in abstrakten Formen, mal sinnlich, mal hysterisch, mal nachdenklich und selbstreflektierend, wie die Statue der britischen Künstlerin Michelle Howlett, die eine Frau in all ihrer Beschäftigung mit dem Wandel der Zeit zeigt, die ihren Kopf nachdenklich auf ihre Hand stützt. Andere der teilnehmenden Künstlerinnen sind Marietta Olivares, AnneLaure Hecke, Anna Jansen und Mireille Vetterli, oder das international erfolgreiche Künstler-Duo „ Linea Viva“.
Aber wie ist es heutzutage, eine Frau in der Kunstwelt zu sein? Michelle Howlett hat in ihrem Leben bisher keine Nachteile erfahren müssen und hat sich immer gleichbehandelt gefühlt. Die argentinische Künstlerin Liliane Fischer, die in Calp als ehemalige Restaurantbesitzerin, zum Beispiel des Tango am Fossa Beach, bekannt ist, stimmt ihr zu: „ Im Restaurantbetrieb wurde ich immer herablassend behandelt. Oft genug verlangten die Kunden, dass sie mit dem Chef sprechen wollten – obwohl ich es war und das häufig nicht geglaubt wurde.“In der Kunstwelt, sagt sie, sei ihr das noch nicht widerfahren, dass sie wegen ihres Geschlechts benachteiligt worden sei. Dennoch, betont die in Jalón lebende Howlett, sind die großen Geldtöpfe in der Kunstwelt den männlichen Künstlern vorbehalten.
Unbeabsichtigt gibt die Ausstellung aber auch einen ganz anderen Einblick in Stereotypen. Die starken, nachdenklichen Frauenfiguren in der Ausstellung wurden allesamt von den weiblichen Künstlern geschaffen. Die männlichen Künstler, die an der Ausstellung „ Mujeres“teilnehmen, haben sich dagegen mehr der Sinnlichkeit des weiblichen Körpers gewidmet.