Voller Mittelmeerhistorie
Sechs Amphoren für Museo del Mar: Oller Krempel entpuppt sich als Kulturerbe
Torrevieja – sw. Über sechs hochwertige Neuzugänge freut sich Torreviejas Meeres- und Salzmuseum: Historische Gefäße aus unterschiedlichen Epochen sind dem Museo del Mar y la Sal von zwei Familien aus der Stadt gespendet worden. Unscheinbar lagen sie jahrelang in alten Speichern, bis die Privatbürger auf sie aufmerksam wurden und dem regionalen Gesetz zum Schutz von Kulturerbstücken entsprechend die Behörden verständigten. Dies lobte Torreviejas Stadtrat José Antonio Quesada (PP), als er die Spende im Museum empfing.
Randvoll mit Geschichte gefüllt sind die sechs Artefakte: Bereits die beiden römischen Stücke repräsentieren zwei Zeitabschnitte – einmal Itálica, 125 bis 25 vor Christus, einmal Baetica, 50 bis 125 nach Christus. Historisch war damals jedoch schon die älteste der sechs. Die punische Amphore wurde 500 bis 250 vor Christus in Form gebracht. Wie vom anderen Planeten wirken da die drei gespendeten Stücke aus unterschiedlichen Episoden der Neuzeit – 16. bis 19. Jahrhundert.
Transportiert wurden jeweils Olivenöl, Wein oder Fischsaucen. Für entsprechende Handelsaktivitäten war in Römerzeiten der Portus Ilicitanus, also das heutige San
ta Pola, ein Dreh- und Angelpunkt. Von dort gelangten Spaniens Premiumprodukte schnurstracks nach Rom. Kein Wunder, dass Überbleibsel der damaligen Mittelmeergeschichte im Süden der Costa
Blanca immer wieder auftauchen. Mal verfangen sie sich in den Netzen der Fischer. Und mal entpuppt sich oller Keramik-Krempel im eigenen Speicher als wertvolles historisches Kulturerbe.