Salat soll Wohnmobilen weichen
Mitten im geschützten Regionalpark Cabo Cope in Águilas soll ein Camping-Resort gebaut werden
Águilas – sg. Der CampingBoom macht auch vor Naturschutzgebieten nicht Halt. Das Projekt zum Bau eines „ CampingResorts“in dem Regionalpark Cabo Cope-Calnegre an der Küste von Águilas nimmt konkrete Formen an. Die Landesregierung von Murcia hat kürzlich eine Ausnahmegenehmigung erteilt, um die Flächennutzung auf einem 80.000 Meter großen Grundstück zu ändern. Das Stück Land befindet sich vor dem Verteidigungsturm Torre de Cope aus dem 16. Jahrhundert und am Fuße des Schutzgebiets um den imposanten Berg Cabo Cope.
Hier soll ein Camping-Resort mit 300 Parzellen mit Bungalows, Schwimmbädern mit Wasser-Rutschen, Spa, Restaurant, Sportplätzen und Freizeitangeboten entstehen. Bauträger ist das Unternehmen Grupo Marjal aus Alicante, das mit seiner Alannia-Kette weitere Anlagen dieser Art in Guardamar und Crevillente in Alicante sowie Mont-Roig del Camp, Hospitalet de L’Infant und Salou in Tarragona betreibt. Das Ganze soll Alannia zufolge sechs bis acht Millionen Euro kosten.
Umweltgutachten stehen aus
Das Grundstück, auf dem das neue Camping-Resort gebaut werden soll, wird derzeit landwirtschaftlich genutzt, obwohl es als nicht bebaubare Fläche mit besonderem Schutz innerhalb des Regionalgebiets ausgewiesen ist. Damit die Salatfelder den Wohnmobilen weichen, müssen Bedingungen erfüllt sein. Das Landeskulturministerium schreibt einen Schutzradius von 150 Metern um den zum Kulturgut (BIC) erklärten Turm Torre de Cope vor. Zudem muss Regenwasser für die Bewässerung der Grünflächen, die
Pflege und die Reinigung des Campingplatzes vorhanden sein.
Techniker prüfen, wie sich der zunehmende Fahrzeugverkehr, Lärm und Lichtverschmutzung auf die Pflanzen- und Tierwelt auswirkt, insbesondere auf geschützte Arten wie die maurische Landschildkröte, Habichtsadler und Uhu. Die Landesregierung wies darauf hin, dass die Ausnahmegenehmigung nicht automatisch bedeute, dass das Projekt „ CampingResort“auch realisiert werde. Erst müssten alle erforderlichen Genehmigungen und Umweltgutachten vorliegen, unter anderem die Baugenehmigung durch die Stadt Águilas.
Der Baulizenz dürfte nichts im Weg stehen. Das Rathaus von Águilas selbst hatte die Ausnahmegenehmigung bereits vor zwei
Jahren beantragt. Das CampingResort sei positiv für Águilas, sagte Bürgermeisterin María del Carmen Moreno (PSOE). Das Unternehmen Alannia sei bedeutend und sehr seriös.
Es ist der erste Vorstoß für eine größere touristische Aktivität im Regionalpark zehn Jahre nach dem Scheitern des Projekts „ Marina de Cope“. Damals sollte die größte Feriensiedlung am Mittelmeer gebaut werden. Dazu wurden geschützte Gebiete in Bauland umgewidmet. Umweltschützer klagten und das Verfassungsgericht erklärte das Projekt schließlich für ungültig und stellte die ursprünglichen Grenzen des Schutzgebiets wieder her.
Auch die Ausnahmegenehmigung für das neue Camping-Resort hat die Umweltschützer auf den Plan gerufen. Anse und WWF lehnen das Vorhaben ab, da es mit der Erhaltung des Regionalparks nicht vereinbar sei. Sie forderten, die Baugenehmigung nicht zu erteilen. Nach Ansicht der Umweltschützer handelt es nicht bloß um einen Campingplatz, sondern um den Bau einer verdeckten Wohnsiedlung. Sie wiesen zudem darauf hin, dass der Regionalpark Cabo CopeCalnegre, der 1992 gegründet wurde, noch immer nicht über eine Naturparkverordnung (Porn) verfügen würde, die regelt, welche Aktivitäten in dem Park erlaubt sind und welche nicht.
Zweiter Vorstoß, um im Regionalpark Cabo Cope zu bauen