Paradiesvogel im Kleinformat
Erstmals Zwergflamingo im Naturpark von Torrevieja gesichtet – Herkunft bestimmt
Torrevieja – ivi/sw. Im Naturpark von Torrevieja tummelt sich nach neusten Beobachtungen ein neuer kleiner Bewohner: Bilder eines Zwergflamingos machten diese Woche in der Salinenstadt die Runde. Als erster vor die Kamera bekam ihn mal wieder Federico Kenzelmann Area. Der Salinenarbeiter und Fotograf ist seit einigen Jahren bekannt für seine spektakulären Aufnahmen der rosa Vogelpopulationen des salzigen Feuchtgebiets im Süden der Costa Blanca.
Dass die rosa Paradiesvögel in den Lagunen von La Mata waten, ist bekanntermaßen nichts Neues. Seit 2020 jedoch scheinen die Vögel das geschützte Gebiet der Salinenstadt besonders zu mögen. Das vierte Jahr in Folge sind die Bedingungen offenbar so gut, dass die Kolonie der rosafarbenen Federträger die Balz- und Paarungszeit im Naturpark begonnen hat.
Der fotografierte Zwergflamingo scheint das Junge von einem der nur drei Paare der Vogelart zu sein, die 2014 in der Lagune von Fuente de Piedra brüteten. Darauf weist der Ring hin, den das Tier vor neun Jahren im andalusischen Feuchtgebiet erhalten hatte, wie Biologe Juan Antonio Pujol in der „ Información“erklärte. „ Unglaubliches Glück“sei es gewesen, dass Andalusiens Regierung im Rahmen der Beringungskampagne un
ter tausenden Vögeln auch den Zwergflamingo erwischte.
Nicht zu große Hoffnungen
Mit 80 bis 90 Zentimeter Größe ist die Art ein Stück kleiner als ihr 145 Zentimeter großer, in Torreviejas Salinen altbekannter Cousin. Wegen des Klimas kommt der Mini-Flamingo in europäischen Lagunen immer öfter vor, ist hier aber noch längst nicht heimisch, sondern hauptsächlich südlich der
Sahara in Äthiopien, Tansania und Kenia anzutreffen.
Durch ihre vergleichsweise gesellige Art sind Zwergflamingos in Zoos beliebte Bewohner. Auf eine Begegnung mit dem Einwanderer in den Salinen sollte man sich aber nicht zu große Hoffnungen machen. Denn der Zugang zu der Stelle des Naturparks, an der er sich tummelt, ist fern der Besucherwege und daher verboten. Mit der Begrenzung der Zonen will das industrielle sowie naturorientierte Areal zum einen Besucher vor Gefahren schützen, andererseits wiederum die Flora und Fauna des Naturparks vor den Menschen.
Große Bauprojekte und nicht umsichtige Menschen haben viele Lebensräume von Vögeln wie den Flamingos zerstört. Die respektvolle Kooperation von Industrie und Umweltschutz im Stile von Torreviejas Salinen ist weltweit eine Seltenheit.