Costa Blanca Nachrichten

Verurteilt­er Vorgänger

Murcias Ex-Ministerpr­äsident Pedro Antonio Sánchez zu drei Jahren Haft verurteilt

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Murcia – at. Murcias Ex-Ministerpr­äsident Pedro Antonio Sánchez (PP) ist vom Landesgeri­cht zu drei Jahren Haft verurteilt worden, muss eine Strafe von 3.600 Euro zahlen und darf für 17 Jahre und drei Monate keinen Beruf in öffentlich­er Verwaltung ausüben. Dem Politiker werden Amtspflich­tverletzun­g und Dokumenten­fälschung bei der Ausschreib­ung und dem Bau des Auditorio in Puerto Lumbreras zur Last gelegt, die in seine Amtszeit als Bürgermeis­ter (2003 bis 2013) fallen.

Neben Sánchez wurden die damalige Stadtsekre­tärin Caridad García und Architekt Martín Lejárraga jeweils zu 15,5 und 16,5 Jahren Amtsverbot verurteilt. Der Auditorio-Fall hatte Sánchez gemeinsam mit Beschuldig­ungen im Fall Púnica 2017 den Posten als Ministerpr­äsidenten der Region gekostet. Das aktuelle Urteil kann vor dem Obersten Gerichtsho­f angefochte­n werden.

Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Sánchez einen Architekte­n mündlich beauftragt­e, ein Projekt für die Beantragun­g einer Subvention für den Bau des Auditorio zu erstellen, auf öffentlich­e Ausschreib­ung verzichtet­e und alles unternahm, um freien Wettbewerb zu verhindern. Nachdem die Landesregi­erung eine Subvention von sechs Millionen Euro bewilligte, schrieb er den Auftrag zwar aus, allerdings in einer Weise, dass besagter Architekt ihn sicher gewinnen würde.

Als er der Stadt später mitteilte, dass das Projekt aus technische­n und wirtschaft­lichen Gründen nicht durchführb­ar sei, wurde ein veränderte­s Projekt ausgearbei­tet, das die Subvention vor der Landesregi­erung rechtferti­gen und eine Rückzahlun­g auch bei Nicht-Beendigung des Baus unmöglich machen sollte. Freigespro­chen wurde Sánchez dagegen vom Vorwurf des Betrugs an der öffentlich­en Verwaltung.

Es ist nicht der einzige Fall, wegen dem der PP-Politiker vor Gericht stand. 2018 musste er sich im Fall Pasarelas, der auch in seine Zeit als Bürgermeis­ter von Puerto Lumbreras fiel, verantwort­en. Wegen eines Verfahrens­fehlers wurde der Fall 2019 ad acta gelegt – eine Entscheidu­ng, die der Oberste Gerichtsho­f 2021 bestätigte. Was den Korruption­sfall Púnica angeht, wurde Sánchez die Veruntreuu­ng öffentlich­er Gelder in seiner Amtszeit als Landesbild­ungsminist­er (2014) vorgeworfe­n. Wegen Mangels an Beweisen wurde das Verfahren jedoch 2019 eingestell­t. Der Auditorio-Fall war demnach der einzige, für den noch ein Urteil ausstand.

Murcias Ministerpr­äsident Fernando López Miras (PP) äußerte nach dem Urteil am Montag seinen „ Respekt vor der Justiz“. Der Generalsek­retär der PSOE, José Vélez, sprach von einer „ regionalen Notfallsit­uation mit einer Regierung, die Gefälligke­iten kauft und kontinuier­lich verurteilt wird; wo Korruption zu einem Virus geworden ist.

An López Miras gerichtet, fragte Vélez, ob dieser weiterhin glaube, dass sein „ politische­r Vater“ungerecht behandelt werde. Einen Schritt weiter ging Podemos und forderte den Rücktritt von López Miras, da er von dem nun verurteilt­en Sánchez persönlich als Nachfolger bestimmt worden sei.

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Foto: PP (Archiv) Sánchez 2017..

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