Skoliose-Wal besucht Küste
Experten helfen einem in Not geratenen Meerestier zurück auf hohe See
Cullera – kp. Ein Rettungsteam der Stiftung des Oceanogràfic aus Valencia konnte in Zusammenarbeit mit der Guardia Civil einen verirrten Wal vor der Küste von Cullera dabei helfen, wieder ins offene Meer zurückzukehren, nachdem dieser zu nah an die Küste getrieben worden war.
Der Kapitän eines Fischerbootes verständigte die Behörden, nachdem er den rund 40 Tonnen schweren Finnwal in der Nähe des Leuchtturms entdeckt hatte. Das Tier schien sich sehr lange an der gleichen Stelle aufzuhalten und Probleme beim Schwimmen zu haben, was dem Fischer auffällig erschien. Daraufhin wurden auch die Tierärzte und Biologen des Oceanogràfic informiert, die sich auf den Weg nach Cullera machten um den Zustand des Tieres zu überprüfen.
Mithilfe einer Patrouille der Guardia Civil konnten die Experten sich dem 17 Meter langen Wal nähern und stellten fest, dass dieser nicht, wie vorher vermutet, in einem Netz oder ähnlichem gefangen war, sondern unter einer schweren Fehlbildung der Wirbelsäule litt. Die Ursache der deutlich sichtbaren Missbildung konnten die Tierärzte nicht feststellen, aber die Skoliose schränkte das Tier offensichtlich stark bei der Fortbewegung ein.
Durch die Größe des Wals und die erschwerten Bedingungen auf offenem Meer gelang es den Experten nicht, einen Tracker an dem Meeresriesen anzubringen, der ihnen mehr Informationen über seinen Allgemeinzustand und seine Herkunft hätte verraten können.
Einige Stunden nach Eintreffen des Rettungsteams bewegte der Finnwal sich in Richtung offenes Meer und entfernte sich von der Küste. Die Biologen wiesen jedoch darauf hin, dass er aufgrund seines schlechten Zustandes in den nächsten Tagen erneut in Küstennähe auftauchen könnte.
Jeder, der ein Meerestier in Not antrifft, sollte laut den Behörden über die 112 die Rettungskräfte alarmieren. Diese würden dann die zuständigen Experten informieren, damit sie sich um die Untersuchung und gegebenenfalls Rettung des Tieres kümmern können.
Rettung auf hoher See
Der Finnwal zählt neben dem Blauwal zu den größten Meerestieren der Welt und kann in den Sommermonaten regelmäßig im Mittelmeer gesichtet werden. Im Rahmen des Projektes Cabo Rorcual untersucht die Stiftung des Oceanogràfic zusammen mit der Technischen Universität in Valencia das Vorkommen, die Herkunft und die Bedrohungen dieser Tierart am Cabo de la Nao bei Jávea und am Kanal von Ibiza. Dafür entnehmen sie den Walen Proben und bringen Tracker an ihnen an, um ihre Routen und Verhaltensweisen nachvollziehen zu können.
Die Stiftung des Oceanogràfic hilft Meerestieren in Not