Frisch und günstig
Wo Fisch und Meeresfrüchte in der Provinz Alicante direkt von den Fischern verkauft werden
Alicante – ann. Für viele gehört er in Spanien zum Speiseplan dazu wie die Paella und ein Glas Rotwein: frischer Fisch aus dem Mittelmeer. Zu bekommen ist er überall, doch am frischesten und meist günstiger gibt es Fisch und Meeresfrüchte direkt von den Genossenschaften der Fischer, ohne Zwischenhändler. Entlang der Küste der Provinz Alicante finden Touristen und Einheimische mehrere Orte, wo Fisch und Meeresfrüchte direkt vom Fischkutter in der Auslage landen – und dann ganz frisch zu Hause zubereitet werden können. Von Nord nach Süd sind dies: Dénia, Jávea, Calp, Altea, Villajoyosa, El Campello, Guardamar und Santa Pola.
Ganz neu ist der Verkaufsstand der Fischereigenossenschaft in der Markthalle von Villajoyosa (Calle Canalejas). Dort können Kunden jetzt montags bis freitags von 7.30 bis 14 Uhr frischen Fisch und Meeresfrüchte direkt von den Fischern kaufen.
Weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist die Fisch-Versteigerung in der Lonja im Hafen von El Campello. Nicht nur wegen der Frische und guten Preise, sondern auch wegen des Spektakels. „ Schaut her, dieser Rape ist hässlich, aber das heißt nicht, dass er nicht gut ist!“José Antonio Soler reißt das breite Maul des Seeteufels vor den Augen der sich neugierig um ihn drängenden Kinder auf, sodass diese erschrocken zurückweichen. José Antonio ist der redegewandte und unterhaltsame Auktionsleiter der Fisch-Versteigerung, wie sie sonst kaum noch in Spanien zu finden ist.
„ Fisch und Meeresfrüchte landen auch hier direkt vom Kutter beim Konsumenten, ohne Zwischenhändler“, erklärt der Auktionsleiter. Deshalb sei nicht nur ganz frische Ware garantiert. Auch lasse sich ein „ enorm guter Preis“erzielen bei der Fischversteigerung. „ Es ist außerdem die gesündeste Art, Fisch zu essen“, betont er. So frisch zubereitet, gehe nichts von den Proteinen verloren. Frische Produkte in der Lonja oder in einer der Markthallen zu kaufen, ist aber auch die beste Art, Fisch nachhaltig und saisonal zu genießen.
Jeder könne mitbieten, sagt Soler, El Campellos Einwohner, aber auch Besucher. So wie Vicente aus Castalla. Der Urlauber ersteigert sein Abendessen gern in der Lonja. „ Der Preis ist sehr gut, aber noch besser ist die Qualität“, sagt er. Ein Kilo kleiner Seehechte und zwei Tintenfische haben er und seine Frau heute ersteigert.
Gleich mit Zubereitungstipps
Bevor José Antonio Soler seine glitschige Ware wie Pulpo, Calamar sowie Cangrejo, Caballa, Merluza und den Rape gleich mit pas
senden Zubereitungstipps feilbietet, erklärt er den umstehenden Interessenten die Regeln der Versteigerung. Angeboten wird der Fisch tablettweise. Der von Soler genannte Preis bezieht sich immer auf das Kilo. Vom Einstiegspreis, zum Beispiel 18,90 Euro für ein Kilo Seehecht, geht es in ZehnCent-Schritten abwärts. Wenn einer der umstehenden Käufer meint, er sei bei einem guten Preis angekommen, meldet er sich und darf das Tablett zur Kasse tragen. „ Wenn niemand bietet, geht es runter bis zum Mindestpreis, den
die Fischer festgelegt haben“, erklärt José Antonio Soler. Die Versteigerung findet im Winter und Frühjahr montags bis freitags ab 18 Uhr in der Lonja direkt am Hafen statt.
Auch in Guardamar im Süden der Costa Blanca können die Verbraucher montags bis freitags ab 10 Uhr mitsteigern. Sobald die Fischer ihren Fang in der Lonja abgeladen haben, beginnt die Versteigerung in der Lonja am Fischereihafen. Fisch und Meeresfrüchte werden in Kisten von etwa einem Kilo verkauft.