Milz statt Zysten entfernt
Vorsicht bei der Tierarztwahl oder wie ein Hund zu Tode operiert wurde
Wir hatten einen Hund, den wir sehr liebten, aber leider gehen lassen mussten. Er litt an Durchfall und da unser üblicher Tierarzt geschlossen hatte, fuhren wir zu einer Tierklinik auf der linken Seite der Haupteingangsstraße nach Dénia, die man uns empfohlen hatte.
Unser Hund wurde untersucht, geröntgt und man nahm ihm Blut ab. Das Blutbild war katastrophal, das Röntgen-Bild zeigte einen geschwollenen Darm. Als nächstes wurde noch ein Ultraschall gemacht. Der zeigte zwei Zysten an der Bauchspeicheldrüse und eine glatte, gesunde Milz. In fünf Tagen sollten die Zysten entfernt werden, operativ. Er müsse in der Klinik bleiben, hieß es. Leider hat man nicht die Zysten entfernt, sondern die gesunde Milz. Die Zysten hätten sich zurückgebildet, sagte man uns. Warum die Milz entfernt wurde? Wir bekamen keine konkrete Antwort.
Unser Hund konnte nach Hause, aber es ging ihm schlecht. Er torkelte, konnte nicht stehen. Als wir wieder zur Klinik kamen, fragte mich ein Mitarbeiter, wie es unserem Hund gehe. „ Schlecht“– „ Das habe ich mir gedacht“, rutschte ihm heraus. Sie behandelten ihn kurz und es ging wieder nach Hause. Es geht ihm wieder schlecht. Wieder Klinik – er hätte etwas Wasser in der Lunge und die Leberwerte wären hoch. Er müsse bleiben, hieß es.
Zwei andere Klinik-Mitarbeiter sprechen mit uns, unser Hund hätte noch fünf Stellen an Organen, wo man ein Biopsie machen müsste. Jedes Mal, wenn wir hingehen, kommt eine neue Krankheit dazu.
Wir wollen überlegen und sollen am nächsten Tag wiederkommen, wenn die anderen Ärzte da sind. Es sind aber keine Ärzte da, nur ein Praktikant. Denn es ist der 6. Dezember, ein Feiertag. Er verweigert uns die Antworten auf unsere Fragen und will nicht, dass wir unseren Hund sehen. Er erklärt, er habe wahrscheinlich ein Lymphom. Ich werde etwas laut und gehe.
Am nächsten Morgen ein Anruf, wir können ihn um 19 Uhr abholen. Wir wollen ihm aber um 17 Uhr abholen, weil wir noch eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt haben wollen. Die Klinik will den Hund zunächst um 17 Uhr noch nicht herausgeben. Aber mein Mann setzt sich durch. Er wird genötigt, noch zwei Termine zu machen, aber das lehnt er ab.
Als der Hund dann herauskommt, ist er sehr lebendig und aufgekratzt. Wahrscheinlich hat er eine Aufbauspritze bekommen. Der Arzt, zu dem wir wegen der Zweitmeinung gehen, wundert sich. Das Tier sehe doch gut aus. Ganz anders, als die medizinischen Unterlagen erwarten lassen. Er möchte ihn aber erst in drei Tagen untersuchen, weil er nicht weiß, was er für Medikamente intus hat.
Es geht also nach Hause, der Hund wird wieder schlapper. Mein Mann will eine kleine Pipirunde mit ihm machen. Unterwegs fällt unser Hund um und atmet nicht mehr. Ein junger Mann kommt vorbei und beatmet ihm. Wir tragen ihn nach Hause und erleben eine schlimme, traurige Nacht mit ihm. Frühmorgens rufe ich in der Klinik an, es gehe dem Hund sehr schlecht. Er fresse und trinke nicht mehr und könne nicht mehr aufstehen. Man sagt: Es ist kein Arzt da, heute ist der 8. Dezember, Fiesta.
Nachmittags erreiche ich unseren alten Tierarzt, er eilt in 20 Minuten in die Praxis. Als wir kommen und er den Hund sieht, wird er wütend. „ Wie konntet ihr da hin gehen?“, fragt er. „ Das ist doch keine Klinik, das ist ein Unternehmen, die wollen Profit machen. Warum nehmen die eine Milz raus? Eine Milz entfernt man nur, wenn sie Krebs hat.“Der andere Arzt (für die Zweitmeinung) hatte sich auch darüber gewundert.
Unser alter Arzt will sich noch ein eigenes Bild von unserem Hund machen, nimmt Blut ab und röntgt ihn. Die Blutwerte Leukozyten sind zehn Mal höher als normal und die Lungenflügel sind beide bis oben hin voll Wasser, so dass das Herz von beiden Seiten abgedrückt wird. Er sagt, das sei nicht nur von heute. Wir müssten uns von unserem Liebling verabschieden! Jeder Mensch, der sein Tier liebt, sollte sorgfältig einen Tierarzt seines Vertrauens auswählen.