Unterricht am Kirchturm
Dank Matheschülern: Endlich Höhe von Pegos Campanario ermittelt
Pego – at. 42,9 Meter ohne Kreuz, 46,3 Meter mit Kreuz – so hoch ist Pegos Glockenturm der Asunción-Kirche. Auf 47,8 Meter kamen die Schüler der vierten weiterführenden Klasse von Pegos Instituto und haben damit ihren Praxistest bestanden. Und zugleich dafür gesorgt, dass der Turm endlich mal ausgemessen wird. Denn bisher gab es keine offizielle Zahl zur Turmhöhe.
In der Trigonometrie-Klasse lernten die Schüler anhand von erfundenen Türmen aus erfundenen Dörfern, wie deren Höhe zu berechnen ist. Wie es denn mit dem Turm in Pego aussehe, fragte eine Schülerin und Lehrer Nando Alemany erkundigte sich daraufhin beim Rathaus. Darüber gebe es keine Informationen, weder im Rathaus noch im Archiv, lautete die Antwort.
Ein gefundenes Fressen war das für den Mathelehrer, um theoretische Erklärungen in die Praxis zu verlegen. Mit seinen Schülern zog er auf den Rathausplatz und mit Hilfe eines Neigungsmessers und eines Taschenrechners kalkulierten die Jugendlichen die Höhe ihres Kirchturms. Dass sie mit ihrem Ergebnis von 47,8 Metern nur 3,2 Prozent von der tatsächlichen Höhe abwichen, stellte Technologielehrer Carlos Bañuls bei einer anschließenden Kontrollmessung mit einem Theodoliten fest. Der positive Nebeneffekt der Praxis-Klasse: Auch Pegos Einwohner wissen endlich, wie hoch ihr Kirchturm in den Himmel ragt.
Die Iglesia Asunción de Nuestra Señora wurde 1599 bis 1614 im Renaissance-Stil auf den Ruinen einer kleineren Kirche gebaut, die das Grundstück der früheren Uxola-Moschee genutzt hatte. Im Innern beherbergt die Kirche unter anderem ein Bild der Virgen de la Esperanza aus dem 15. Jahrhundert und die „Doble Verónica“aus dem 14. Jahrhundert. Der Glockenturm wurde im valencianischen Barockstil um das Jahr 1700 errichtet.