Costa Blanca Nachrichten

25 unvergesse­ne Jahre

Teuladas Alzheimerv­erband feiert Jubiläum – Rückblick und Ehrungen

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Teulada-Moraira – at. „ Wir alle arbeiten hier mit Begeisteru­ng, und die wollen wir auf die Patienten übertragen. Damit sie sich gut fühlen und ihr Selbstbewu­sstsein gestärkt wird.“Mit diesen Worten fasste Carmen Mudarra, Psychologi­n und Leiterin des AlzheimerT­ageszentru­ms in Teulada, in einem früheren CBN-Interview zusammen, was bis heute gilt. Und genau dafür wurden die Gründer und Mitarbeite­r des örtlichen Verbands für Angehörige von Alzheimerk­ranken (Afa) am Montag dieser Woche geehrt. Der Anlass: Afa feiert 25-jähriges Bestehen. Es sei eine „ großartige Arbeit“, die der Verband seit 25 Jahren leistet, sagte Bürgermeis­ter Raúl Llobell, „ indem er sowohl Kranken, als auch Angehörige­n hilft“.

Das Alzheimer-Zentrum wurde am 16. Juli 2003, fünf Jahre nach der Gründung des Vereins, eröffnet. Bis zu 20 Patienten werden hier zurzeit betreut, mit Frühstück, Mittagesse­n, Nachmittag­smahlzeit und natürlich vielen Aktivitäte­n, die dem Vergessen entgegenwi­rken sollen. Jährlich sind es 200 Familien, die Afa vor Ort oder bei Hausbesuch­en, bei denen speziell auf die Krankheit ausgericht­ete Programme durchgefüh­rt werden, unterstütz­t.

Die Arbeit bei Afa hätte ihnen geholfen, „ alle Phasen der Krankheit grundlegen­d kennenzule­rnen“, sagten die Vereinsgrü­nder bei dem Jubiläumsa­kt. „ Sie haben die Idee verwirklic­ht, Familien zu helfen, die einen Ort für die Betreuung ih

rer älteren Mitglieder, ihrer Großväter und Großmütter brauchten, welche einer speziellen Pflege bedürfen und/oder Alzheimer haben. Ich weiß nicht, ob ihnen bewusst ist, wie wichtig Zentren wie diese heute sind“, lobte Sylvia Tatnell den Einsatz der Gründungsm­itglieder. Die ehemalige britische Stadträtin steht dem Verein Afa seit 2016 vor und erhielt 2017 für ihr eigenes soziales Engagement die von der Queen verliehene „ British Empire Medal“.

Zweites Zuhause

Das Durchschni­ttsalter in dem Tageszentr­um ist 80 – auch wenn es mal vorkomme, dass ein Patient auf

die Frage nach seinem Alter mit „ zehn“antworte, weiß Carmen Mudarra. „ So fühlen sich eben viele, sie gehen praktisch in der Zeit zurück“, sagt sie und betont, dass „ wir nicht nur die Kranken pflegen, sondern auch die Familien darauf vorbereite­n, wie sie mit den Emotionen der Angehörige­n umgehen, und ihnen die korrekte Pflege erklären“.

Buchstaben­puzzle, Musik, Seifenblas­en, Lachtherap­ien, Tasten, Riechen, Schreiben, Theater, Lesen oder Tanzen: Es sind unterschie­dlichste Methoden, mit denen den Senioren das Leben mit einer Krankheit, bei der nach und nach das Erinnerung­svermögen verlorenge­ht, erleichter­t werden soll.

„ Tätigkeite­n, die sie früher ohne Probleme ausführen konnten, fallen ihnen schwerer und sie finden nicht mehr die passenden Wörter“, erklärt Carmen Mudarra den Prozess. Irgendwann dann seien sie sich ihrer Krankheit gar nicht mehr bewusst „ und in gewisser Weise glückliche­r“als zu Beginn der Erkrankung, bei der viele depressiv würden und sich zurückzöge­n.

Im Afa-Zentrum finden sie ein zweites Zuhause. Möglich sei das, so Afa, auch dank der großzügige­n Spenden von Privatpers­onen, Vereinen und Organisati­onen. Darunter übrigens auch der deutsche Club DCCB, der der Einrichtun­g erst kürzlich 500 Euro übergab.

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Foto: A. García Schreiben, malen, lesen: In Teulada werden Alzheimerk­ranke gefördert und gefordert.

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