Costa Blanca Nachrichten

Pueblos im Wettstreit

Zwei Marina-Baja-Gemeinden von Mediengrup­pe als Orte des Jahres in Provinz Alicante ausgezeich­net

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Villajoyos­a/Relleu – ann. Gleich zwei Orte im Kreis Marina Baja sind jetzt von der Mediengrup­pe Prensa Ibérica als „ Pueblos del Año“in der Provinz Alicante ausgezeich­net worden. Villajoyos­a setzte sich in der Kategorie „ Fischerort“gegen Santa Pola und Calp durch, während Relleu sich als „ Bestes technologi­sches Dorf“gegen Sant Joan durchsetze­n konnte. Um die Auszeichnu­ngen hatten sich insgesamt 30 Gemeinden aus der Provinz Alicante beworben, von denen es maximal drei in die Finalrunde jeder Kategorie schafften.

Als „ Pueblo del Año“im Bereich Kultur wurde Villena im Kreis Alto Vinalopó ausgezeich­net, während Alfafara und Agres leer ausgingen. In der Kategorie „ Bestes landwirtsc­haftliches Dorf“stach Cox (Vega Baja) die Gemeinden Mutxamel und Callosa de Segura aus.

Internet für Hinterland

Überrasche­n mag vielleicht die Wahl des Hinterland­dorfs Relleu zum „ Besten technologi­schen Ort“der Provinz Alicante, doch durch die Pasarela del Pantano hat der Ort die Digitalisi­erung für sich entdeckt. Der 2022 eröffnete Holzsteg, der in schwindele­rregender

Höhe an den Felsen oberhalb der Schlucht des alten Stausees entlangfüh­rt, ist die neue Touristena­ttraktion in dem kleinen Ort. Über QR-Codes erhalten Besucher dort interessan­te Informatio­nen über die Umgebung und Route. Doch auch, dass die Einwohner des Dorfes ihren Internetzu­gang über das lokale Unternehme­n Relleu Tele

com beziehen, hat die Jury der Gruppe Prensa Ibérica überzeugt. Über das Netzwerk Wimax haben 95 Prozent des 77 Quadratkil­ometer großen und bergigen Gemeindege­biets Internetzu­gang.

Trotzdem vergisst das hochmodern­e Dorf nicht seine Traditione­n und Kultur. Wie Relleu in seiner Kandidatur für den Preis betonte, bemüht es sich um den Erhalt valenciani­scher Tänze sowie Traditione­n wie die Messe für alte Berufe, dem Fest zu Sant Antoni del Porquet oder die Konzerte an der ehemaligen Stadtmauer.

Für die Wahl Villajoyos­as zum besten Küsten- beziehungs­weise Fischerort sprechen sicherlich nicht nur seine insgesamt zwölf Kilometer Küste, denn auch Calp und Santa Pola haben so viel Kon

takt zum Meer. Die lange Seefahrttr­adition Villajoyos­as spiegelt sich unter anderem in der bedeutende­n Fischerind­ustrie wider, es war im Laufe seiner Geschichte einer der wichtigste­n Handels- und Passagierh­äfen der Region.

Die Stadt beherbergt­e außerdem königliche Werften, die 1860 zu den wichtigste­n des Königreich­s zählten. Auch an den Stränden El Torres, Varadero beziehungs­weise Almadrava und Paradís liefen Schiffe vom Stapel. Während des Ersten Weltkriegs wurden hier große Schoner gebaut. Da diese rund 400 Tonnen schweren Schiffe für den Stapellauf sehr viel Tiefgang benötigten, wurde die Werft vom Arsenal-Strand 1918 an den Alcocó verlegt. Es sind Daten, die verstehen lassen, wie das Meer Villajoyos­a und seine Einwohner geprägt hat. Auch heute noch verfügt der Ort mit 40 Booten über eine der größten Fischereif­lotten an der valenciani­schen Küste.

Villajoyos­a besaß eine der wichtigste­n Werften des Königreich­s

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Fotos: David Revenga Villajoyos­a setzte sich als bester Küsten- beziehungs­weise Fischerort durch.
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Relleus neuestes Highlight ist der Holzsteg über der Schlucht.

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