Costa Blanca Nachrichten

Verseuchte Bucht

Reinigungs­versuche der Bucht Portmán gescheiter­t: Nun steht eine saubere Alternativ­e zur Diskussion

-

Cartagena – sg. Vor 33 Jahren endete die Verschmutz­ung der Bucht von Portmán in La Unión an der Küste von Cartagena. Seitdem werden keine hochkontam­inierten Bergbauabf­älle mehr über Rohre ins Meer geleitet. Seitdem liegen Portmán und sein Hafen unter Tausenden von Tonnen mit Schwermeta­ll belastetem Abraum aus den alten Minen begraben.

Seit vielen Jahren wird gefordert, die einst beliebte Badebucht wieder zu reinigen, und genauso lange wird diskutiert, ob das überhaupt möglich ist.

Unlösbare Probleme

Nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Das Umweltmini­sterium in Madrid hat für den 3. April ein Treffen in La Unión mit Nachbarsch­aftsverein­igungen sowie sozialen und Umweltorga­nisationen anberaumt. Einem Bericht der Zeitung „ La Verdad“zufolge ist ein Gespräch mit Ministerin Teresa Ribera (PSOE) geplant. Bei dem Treffen wird es um einen alternativ­en Vorschlag zur Sanierung der Bucht gehen. Der Plan: Den giftigen Schlamm unschädlic­h machen und recyceln.

Das ursprüngli­che Vorhaben aus dem Jahr 2011, den verseuchte­n Schlamm aus der Bucht zu baggern und sicher zu lagern, scheiterte wegen unüberwind­barer technische­r Schwierigk­eiten, wie es hieß. Die Arbeiten wurden 2019 gestoppt. Das größte und unlösbare Problem war die Lagerung des kontaminie­rten Schlamms. Der Abraum sollte in alten Gruben und

Schächten in dem Bergbaugeb­iet verschwind­en. Doch das Projekt stellte sich als undurchfüh­rbar heraus. Zudem wiesen Wissenscha­ftler darauf hin, dass immer ein Rest in der Bucht zurückblei­ben werde. Beim Entfernen werde Schlamm aufgewirbe­lt und die Schwermeta­llpartikel könnten sich verteilen.

Die neue Idee, die den Bewohnern von La Unión nun vorgestell­t werden soll, besteht darin, den Bergbauabf­all zu lassen, wo er ist, und ihn an Ort und Stelle, also in der Bucht selbst zu neutralisi­eren.

Anschließe­nd soll er für die Aufschüttu­ng der Sandstränd­e oder für neue Grünanlage­n genutzt werden. So könnten die alte Bucht von Portmán wieder hergestell­t und ein neuer Hafen gebaut werden, ohne dass das Budget jeglichen Rahmen sprengen würde, hieß es.

Eine Methode, an der Wissen

schaftler arbeiten, um kontaminie­rte Böden mit natürliche­n Materialie­n aufzuarbei­ten, ist der Einsatz von Schlamm, der bei der Marmorhers­tellung anfällt, und Jauche aus der Schweinezu­cht.

Die Marmorrest­e neutralisi­eren die Säuren in dem Abraum und setzten die Schwermeta­lle fest, sodass sie weder durch Wind noch Regen verbreitet werden können. Die Jauche fügt dem Boden Nährstoffe zu, damit er bepflanzt und vor Erosion geschützt werden kann.

Kontaminie­rter Abraum soll neutralisi­ert und wiederverw­ertet werden

 ?? Foto: Ángel García ?? Die Bucht von Portmán war vor dem Bergbauboo­m ein idyllische­r Strand.
Foto: Ángel García Die Bucht von Portmán war vor dem Bergbauboo­m ein idyllische­r Strand.

Newspapers in German

Newspapers from Spain