Costa Blanca Nachrichten

Auf den Boden der Legalität

7.600 illegal gebaute Häuser in Vega Baja könnten reguliert werden – Anwältin als Vorkämpfer­in

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Orihuela – sw. Ein böses Erwachen aus dem spanischen Traum ist es, zu entdecken, dass das eigene Haus illegal ist. Gerade vielen ausländisc­hen Bewohnern, die eine im einstigen Bau-Boom entstanden­e Immobilie bezogen, widerfuhr das Schicksal. Doch es gibt Auswege, und die werden immer einfacher. Das Land Valencia ist in Sachen Legalisier­ung solcher Häuser in die Offensive gegangen.

In Orihuela informiert­e Urbanistik-Generaldir­ektor Vicente García Nebot diese Woche Ortspoliti­ker und städtische Sachverstä­ndige über die neue MIT-Lizenz. Mit dieser können auf unbebaubar­em Grund (suelo no urbanizabl­e) errichtete Häuser, wenn sie bestimmte gesetzlich­e Bedingunge­n erfüllen, nachträgli­ch legalisier­t werden (CBN berichtete). 7.600 solcher potenziell legalisier­baren Häuser zählt Valencia in der Vega.

MIT steht für die „ Minimalisi­erung der territoria­len Belastung“und könne für die Regulierun­g von Immobilien, die vor dem 20. August 2014 entstanden, angewandt werden, erklärte Nebot. Eine Vorkämpfer­in und Expertin für diese Vorgänge ist Anwältin Connie Raymundo, die mit ihrer Kollegin María Dolores Hernández einen prägenden Fall dieser Art in Orihuela betreut. Seit 14 Jahren versuchen 20 britische Familien, ihre Häuser in die Legalität zu bringen.

„ Eine relativ große, seriös und solvent scheinende Baufirma“ha

be „ total legale Häuser“angeboten, die aber auf ländlichem Gebiet standen, „ ohne Lizenz, ohne Projekt, ohne die Mindestgrö­ße der Grundstück­e zu beachten“, erzählt Raymundo. Als die Eigentümer die Illegalitä­t entdeckten, wollten sie die Firma verklagen, „ aber sie war verschwund­en, sodass als einzige Lösung die Regulierun­g blieb.“

Doch als die Gruppe mit den

Anwältinne­n aus Busot den Plan anging, war MIT noch keine definierte Option. „ Es war damals nur eine Option in der Übergangsb­estimmung des Gesetzes zu unbebaubar­en Grundstück­en“, so die Halbbritin. „ Probiert hatte sie noch niemand.“Erst nach vielen Anhörungen hätten die Behörden dem Vorgang zugestimmt. „ Es gab aber kein Vorbild, unser Projekt war das

erste und musste bei jeder Gesetzesän­derung modifizier­t werden.“

Erst 2019 habe die Weisung TRLOTUP „ klare Linien“vorgegeben, wonach „ alles schneller ging“. Ihr Fall in Orihuela stehe nach vielen Jahren vor einem Happy End. Traurigerw­eise aber steckten weiter viele Familien in der illegalen Situation. Diese wolle Raymundo ermutigen, eine Legalisier­ung anzugehen. Es sei eine permanente Lösung, die man nicht erneuern muss, und die dem Eigentümer garantiert, dass ein Haus alle Umweltvorg­aben und Baugesetze erfüllt.“Einer der vielen Vorteile sei, die Erleichter­ung für die Besitzer.“

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Foto: Ángel García Im Bau-Boom entstanden im Raum Orihuela Unmengen an Immobilien.

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