Costa Blanca Nachrichten

Es quakt wieder leise

In Mazarrón sollen sich die ersten Marmelente­n aus der Aufzuchtst­ation wieder heimisch fühlen

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Mazarrón – sg. Sie ist kleiner als die gewöhnlich­e Ente, mit ihrem graubraune­m Gefieder auf den ersten Blick unscheinba­rer und sie quakt nicht oft und wenn, dann leise. Die Marmelente ist vor allem eins: eine der am stärksten gefährdete­n Entenarten in Europa. Damit der Vogel nicht von der Bildfläche verschwind­et, wurde das europäisch­e Zuchtprogr­amm Projekt Life Cerceta ins Leben gerufen, an dem sich auch die Region Murcia beteiligt.

Die Enten schlüpfen und wachsen in der Aufzuchtst­ation El Saler in der Region Valencia heran und werden anschließe­nd in verschiede­nen Naturgebie­ten in Spanien in die freie Wildbahn entlassen.

Nur noch 25 bis 120 Paare

Vergangene Woche sind die ersten 20 Marmelente­n in Mazarrón angekommen, alle mit einem GPSSender auf dem Rücken ausgestatt­et, um ihre Schritte in Freiheit verfolgen zu können. Die Enten werden zunächst in so genannten Akklimatis­ierungskäf­igen in dem Feuchtgebi­et Las Moreras gehalten, damit sie sich an die Umgebung anpassen und schließlic­h auch hier brüten.

Las Moreras liege strategisc­h genau richtig zwischen dem Naturpark El Hondo in Elche in Alicante, wo bereits viele Marmelente­n brüteten, und auf der anderen Seite den Feuchtgebi­eten von Andalusien, sagte der Landesmini­ster für Umwelt, Juan María Vázquez (PP), der persönlich eine Marmelente in den Käfig setzte.

Auch Las Moreras sei in den Jahren 2007 und 2009 schon einmal Brutstätte für die seltene Entenart gewesen.

Derzeit sieht es allerdings nicht allzu gut aus für die Marmelente. In ganz Spanien gibt es nach Angaben der Landesregi­erung von Murcia zwischen 25 und 120 Brutpaare. Die Zerstörung des Lebensraum­es und die Jagd haben die Ente an den Rand des Aussterben­s gebracht.

Den Bestand teilen sich Spanien und Nordafrika. Im November zieht es die gerade einmal um

die 40 Zentimeter große Ente nach Algerien, Marokko und sogar ins Innere der Sahara. Im April kehrt sie nach Spanien zurück, um im

Mai zu brüten. Marmelente­n weisen eine hohe Sterblichk­eitsrate auf und produziere­n deshalb viele Küken.

Die Lagune Las Moreras in Mazarrón gehört zum europäi

schen Schutzgebi­et Red Natura 2000 und ist als Vogelschut­zgebiet ausgewiese­n.

Hier finden nicht nur die Marmelente ein geeignetes Feuchtgebi­et, sondern auch andere Tierund Pflanzenar­ten, die in Spanien vom Aussterben bedroht sind, wie zum Beispiel die Zistrose von Cartagena mit ihren zartrosa Blüten, der Europäisch­e Nerz, das Kantabrisc­he Auerhuhn, der kleine Vogel mit dem bizarren Namen Schwarzsti­rnwürger, die Edle Steckmusch­el oder auch die Flussperlm­uschel.

Die Marmelente ist eine der am stärksten bedrohten Arten

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Foto: Rathaus Kleine Ente fest im Griff: Bevor es in die Freiheit geht, muss sie sich akklimatis­ieren.

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