Costa Blanca Nachrichten

Volle Flüge, volle Betten

Ostergesch­äft könnte in diesem Jahr sogar besser laufen als 2019

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Madrid – tl. Das Ostergesch­äft ist für Spaniens Tourismus die erste Nagelprobe für den weiteren Verlauf der Saison. In diesem Jahr schaut es gut aus. Für die Semana Santa werden Zahlen vorausgesa­gt, die dem Rekordjahr 2019 entspreche­n. Nach Daten des Reisemarkt-Netzwerks Travelgate­X liegen die Hotelreser­vierungen für Ostern nur um 0,9 Prozent unter dem Wert von 2019.

Was den Flugverkeh­r anbetrifft, sieht eine Marktanaly­se von ForwardKey­s (Valencia) internatio­nale Flüge nur um drei Prozent unter dem Niveau von vor vier Jahren, nationale Flüge sogar um zwölf Prozent darüber. Volle Betten und volle Flüge heißt es – trotz der Preise: Der Osterurlau­b wird teuer.

Bei aller Vorfreude herrscht in der Tourismusb­ranche eine gewisse Unsicherhe­it: Der Krieg in der Ukraine dauert an, die Inflation ist weiterhin hoch, und zuletzt kamen noch die Turbulenze­n im Bankenwese­n hinzu. Nachdem 2022 eindeutig im Zeichen der Erholung im Tourismus gestanden hatte, sollte 2023 ein neues Rekordjahr werden. Gleichwohl fällt oft das Wort

„ Vorsicht“.

„ Auch wenn die Zahlen der Reservieru­ngen an den Wert von 2019 herankomme­n, existieren dennoch viele Faktoren, die eine Gefahr für die Erholung bedeuten“, sagte Juan A. Gómez, Chef für Marktanaly­se bei ForwardKey­s, gegenüber der Zeitung „ El País“. Für ihn zählen dazu die geopolitis­chen oder wirtschaft­lichen Spannungen, aber auch, was den Flugverkeh­r anbetrifft, der Mangel an Personal und Flugzeugka­pazitäten. Und die Nachfrage bleibt hoch

– trotz der zum Teil deutlich gestiegene­n Preise. Flüge nach Spanien sind laut Gómez in den ersten Monaten 2023 im Schnitt um 25 Prozent teurer gewesen als im gleichen Zeitraum 2019.

Auch die Hotelpreis­e haben gegenüber 2019 zugelegt, wie Travelgate­X festgestel­lt hat. Im Schnitt um 22 Euro pro Person und Übernachtu­ng. Teuer ist es auf den Kanaren geworden. Dort kostet das Zimmer im Schnitt 164 Euro pro Nacht, 43 Euro mehr als 2019. 148 Euro sind es in Madrid, 32 Euro mehr. Und 141 Euro in Andalusien, 22 Euro mehr.

Andalusien ist auch die Urlaubsreg­ion, die für die Semana Santa die meisten Hotelreser­vierungen aufweist. Gleichwohl bleiben sie noch um 12,9 Prozent unter dem Wert von 2019. Ganz anders sieht es dagegen auf den Balearen, in Madrid und in Galicien aus. Dort fallen die Reservieru­ngen höher aus als 2019 – und zwar um 16, 27 beziehungs­weise acht Prozent. Die Hotelgrupp­e Meliá beispielsw­eise meldete für Osten ein Umsatzplus von 22 Prozent im Vergleich zu 2019. Und das, obwohl noch mit Last-Minute-Reservieru­ngen gerechnet wird.

Ein Grund dafür ist neben dem nationalen Tourismus die Auslandsna­chfrage. Hier machen Briten und Deutsche das Gros aus. Die bevorzugte­n Ziele für ausländisc­he Touristen in der Semana Santa sind laut Forward-Keys die Balearen, für die 16 Prozent mehr Flugticket­s verkauft worden seien als zu Ostern 2019. Die Kanaren kommen noch auf ein Plus von sieben Prozent, Madrid und Anda

lusien jeweils auf ein Prozent. Auffallend auch die Pluszahlen der wichtigste­n Märkte: Großbritan­nien 25 Prozent, Deutschlan­d 24 Prozent. Auch für den weiteren Verlauf der Tourismuss­aison zeichnen sich für den Flugverkeh­r höhere Zahlen ab als 2019. „ Die bestätigte­n Tickets für Flüge nach Spanien zwischen Juli und September liegen aktuell nur um vier Prozent unter

der Zahl von 2019 zum gleichen Zeitpunkt“, sagte Gómez.

Die Fluggesell­schaften hätten für die Zeit vom 26. März bis 28. Oktober 221,8 Millionen Sitzplätze und 1,3 Millionen Flugbewegu­ngen angemeldet. Gegenüber 2019 entspricht das einem Plus von 4,4 Prozent bei den Plätzen und einem Plus von 1,2 Prozent bei den Flügen.

Das Ostergesch­äft sorgt auch wieder für einen Beschäftig­ungsschub. Der Personalve­rmittler Randstad geht davon aus, dass für die Semana Santa 84.750 Einstellun­gen erfolgen. Das wären 17 Prozent mehr als vor einem Jahr, aber immer noch 27 Prozent weniger als zu Ostern 2019. Ein Grund könnte darin liegen, dass es schwer ist, geeignetes Personal zu finden.

Meliá meldete für Ostern ein Umsatzplus von 22 Prozent im Vergleich zu 2019

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Foto: David Revenga Strand, Sonne und Prozession­en – Spanien steht für Oster-Urlauber wieder hoch im Kurs.

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