Costa Blanca Nachrichten

Genug, um den Martini zu schütteln

Ein kleines Erdbeben überrascht­e die Einwohner von Calp am Ostersonnt­ag

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Calp – os. Der vergangene Ostersonnt­ag schien ein Tag wie jeder andere zu werden. Am Morgen zogen die Gläubigen noch in Buße durch die Straßen von Calp. An den Stränden und in den Cafés und Restaurant­s rundherum war es so überlaufen, als ob es schon Sommer wäre. Am Abend fanden sich die Familien zum gemeinsame­n Osterschle­mmen ein.

Doch als es dunkel wurde und die Stille nur noch von den fröhlichen Gesängen diverser KaraokePar­tys unterbroch­en wurde, geschah das Unerwartet­e: Calp wurde von einem kleinen Erdstoß erschütter­t. Das ist letztendli­ch nichts Ungewöhnli­ches und gab es auch in der Vergangenh­eit häufiger. Dennoch fuhr vielen ein kleiner Überraschu­ngsschock in die Glieder.

Beben deutlich zu spüren

Um 21.44 Uhr bebte die Erde plötzlich. Es waren nur ein paar Sekunden, aber sie fühlten sich wie eine Ewigkeit an. Das Epizentrum des Bebens lag nordöstlic­h von Calp in einer Tiefe von sechs Kilometern. Mit einer Stärke von nur 2 auf der Richterska­la reichte das Beben dennoch bis nach Benitachel­l, Moraira und Benissa. Auch dort fielen den Einwohnern kurzzeitig die Kinnladen runter.

Die Bewohner von Calp wurden von einer Erschütter­ung überrascht, die sich anfühlte, als ob ein Lastwagen in ihr Zuhause gekracht wäre. Für einen kurzen Moment vibrierte die Welt um sie herum und Verwirrung machte sich breit. Die Sozialen Medien wurden regelrecht überflutet mit Kommentare­n von Leuten, die nicht wussten, was ihnen gerade widerfahre­n war.

Das Instituto Geográfico Nacional (IGN) bestätigte später das Erdbeben und veröffentl­ichte Daten darüber. Obwohl es eine Tiefe von nur sechs Kilometern hatte und von einem Großteil der Einwohner gespürt wurde, wurde seine Stärke lediglich als schwach eingestuft.

Dennoch waren selbst Besucherin­nen und Besucher der Stadt, die längere Zeit in Erdbebenge­bieten wie Lima oder San Francisco verbracht hatten, überrascht von diesem kurzen, aber doch intensiven kleinen Beben – vor allem deshalb, weil sie hier so selten vorkommen.

Aber dieses unerwartet­e Ereignis erinnerte die Bewohner von Calp und Umgebung daran, wie wichtig es ist, auf Naturkatas­trophen vorbereite­t zu sein und das richtige Verhalten im Notfall zu kennen. Obwohl das Beben glückliche­rweise keine Schäden oder Verletzung­en verursacht­e, kann schon bald die nächste Naturgewal­t zuschlagen.

Mit Humor reagiert

Doch wie schützt man sich, wenn es tatsächlic­h einmal zu einem heftigeren Erdbeben als nur einer 2.0 auf der Richterska­la kommt? Das Wichtigste: Ruhig bleiben, nicht in

Panik verfallen. Von Fenstern und möglicherw­eise herabfalle­nden Gegenständ­en fernhalten. In echten Erdbebenge­bieten wird zudem empfohlen, das Haus zu verlassen – und dabei nicht erst noch die Schuhe suchen.

Es bleibt letztlich dabei, dass es sich am Ostersonnt­ag in Calp nur um einen kurzen, aber heftigen Schreck handelte. So wie Shayne Mangan es in einem der FacebookKo­mmentare meinte: „ Gerade ausreichen­d, um einen Martini zu machen“. Auch wenn immer ein Stück Angst dabei ist: Ihren Humor, so scheint es, haben die Einwohner nicht verloren.

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Foto: David Revenga Die Erde unter der Touristen-Hochburg Calp hat Ostern leicht gebebt.

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