Leben und blühen lassen
Elche feiert im Theater und am Fluss internationalen Tag des Gitano-Volkes
Wertschätzung und Bildung statt Diskriminierung
Elche – kp. Anlässlich des Internationalen Tags des GitanoVolkes (Deutsch Welt-Roma-Tag) am 8. April hat in Elche eine rauschende Gedenkfeier stattgefunden. Mit dieser wollte die Stadt den Anteil der ethnischen Gruppe an der kulturellen Vielfalt würdigen, aber auch auf Antiziganismus aufmerksam machen. Die Veranstaltung stieg erstmals im Großen Theater (Gran Teatro) in Elche.
Verlesen wurde zunächst das Manifest der Gitanos, das an ihre Geschichte sowie ihre Diskriminierung in der Stadt und in der Region erinnerte. Bereits seit dem 15. Jahrhundert leben die Gitanos in Valencia und haben in den sechshundert Jahren die Küste nachhaltig geprägt. Bis heute sind sie allerdings Benachteiligung und Hassverbrechen ausgesetzt.
Um gegen die Ungleichheit in der Gesellschaft zu kämpfen – so die Aussagen bei der Gedenkfeier – wolle man von Seiten des Rathauses und in Zusammenarbeit mit Gitano-Vereinigungen besonders die Bildung fördern und den Zugang zu Schulen und Universitäten für Mitglieder der betroffenen Gruppe erleichtern. Außerdem sei es wichtig, weiterhin konkrete
Maßnahmen zu ergreifen um die Stigmatisierung ethnischer Gruppen zu stoppen.
Neben den ernsten Themen, die in der Veranstaltung angesprochen wurden, traten auch Künstler auf, welche die Zuschauer mit Flamenco und Rumba begeisterten und auf diese Weise den Stolz und die Traditionen der Gitanos feierten.
Der wohl emotionalste Moment des Tages war die Aufführung der Gitano-Hymne „ DjelemDjelem“. Diese fand am Ufer des Vinalopó-Flusses statt, wo die Teilnehmer Blütenblätter in das Wasser legten um an die Opfer des Holocausts und anderer rassistischer Verbrechen sowie an verstorbene Angehörige zu erinnern.