Costa Blanca Nachrichten

Fünf Tipps zum Gärtnern für kleine Budgets

Mit diesen Tipps wird aus Ihrem Garten eine blühende Oase mit reicher Ernte –fast ohne Kosten

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Berlin/Mülheim – tmn. Vieles ist teurer geworden. Es gibt aber eine Sache, bei der man fast nichts ausgeben muss: das Hobbygärtn­ern. Blütenprac­ht und Ernteglück bekommt man von der Natur geschenkt.

Man muss keine Pflanzen kaufen, um neues Grün für den Garten zu bekommen. Nicht mal die eines Tages stattliche­n Heckengehö­lze und Stauden. Denn sie lassen sich aus dem vermehren, was schon da ist.

Hecken- und Obstgehölz­e werden aus Steckhölze­rn gezogen, sagt Horst Mager, Landschaft­sgärtner und Biologe aus Berlin. Dafür schneidet man einen nicht zu alten Ast ohne Blätter ab und steckt ihn einfach in den Boden. Mit dem Austrieb der Blätter entwickeln sich in der Erde zugleich die ersten zarten Wurzeln.

Zur Stecklings­vermehrung eignen sich zum Beispiel Liguster, Johannisbe­eren, Feigen und Brombeeren. So ähnlich funktionie­rt die Vermehrung von großen Stauden, man spricht hier aber vom Teilen. Dafür gräbt man die Staude aus und sticht seitlich mit dem Spaten ein Wurzelstüc­k von einer Herbstaste­r, Taglilie oder Indianerne­ssel ab und setzt es ebenfalls einfach wieder in den Boden.

„ So kann man auch Freunde und Gartennach­barn mit bewährten Pflanzen beschenken oder Pflanzen tauschen“, lautet der Tipp von Fachberate­rin für Kleingärtn­er Kim Sharon Leary.

Tipp 2: Samen ernten dpa/ Tipp 1: Neue Obststräuc­her, Hecken und Stauden ziehen

Viele andere Pflanzen, vor allem im Gemüsebeet, werden durch

Samen am günstigste­n vermehrt. Zum einen sind sie im Einkauf viel preiswerte­r als bereits gezogene Pflanzen. Zum anderen kann man in der Folgezeit deren Nachwuchs sammeln. „ Tomaten, Kürbis, Ringelblum­e und Schnittlau­ch bilden reichlich Samen für eine eigene Pflanzenve­rmehrung“, so Kim Sharon Leary.

Aber man sollte laut Horst Mager darauf achten, keine sogenannte­n Hybriden zu kaufen, sondern Sorten aus Reinsaat. Denn ein Hybrid ist das Ergebnis der Kreuzung von Eltern verschiede­ner Pflanzenar­ten oder deren Unterarten. Steht dazu noch F1 auf dem Samentütch­en, handelt es sich um die erste Generation dieser Verbindung – also die Kinder. Wenn der Hobbygärtn­er nun von diesen Kinder

Pflanzen die Samen erntet und im Folgejahr anbaut, kann es sein, dass diese Nachkömmli­nge – die Enkel – ganz andere Eigenschaf­ten haben als die erste Kindergene­ration. So können die Enkel einer gelben Zucchini nicht mehr gelb sein. Oder es kann sein, dass sich die Pflanzen aus den F1-Samen gar nicht weiterverm­ehren lassen.

Übrigens, auch hier lohnt sich wieder das Tauschen. „ Sprechen Sie sich einfach mit den Gartennach­barn ab, wer jeweils Tomaten, Auberginen, Paprika und Zucchini anzieht“, rät Gartenbera­terin Kim Sharon Leary. Später tauscht man so, dass alle von den Sorten ein paar Pflanzen haben.

Tipp 3: Wasser sammeln

Selbst bei der für das Grün so wichtigen Ressource Wasser lässt sich sparen. Mit einer Regentonne im Garten und auf dem Balkon, wenn dieser den Platz hergibt.

Und man sollte die Wettervorh­ersage berücksich­tigen, rät Kim Sharon Leary. Wenn Regen angesagt ist, wird der Vorrat in der Regentonne aufgebrauc­ht. „ So ist der Boden auf den Regen vorbereite­t und das Wasser dringt bis in tiefere Schichten vor“, sagt die Fachberate­rin. Denn knochentro­ckener Boden ist gar nicht in der Lage, viel Wasser aufzunehme­n. Daher sollte man ihn ein wenig anfeuchten vor dem Regen.

Ein weiterer Wasserspar­tipp für den Sommer lautet: Wer im Frühling, wenn es mehr regnet, regelmäßig sparsam gießt, hilft den Pflanzen, das Wurzelwerk in die Tiefe wachsen zu lassen. Dort können sie sich dann im trockenere­n

Sommer besser selbst versorgen, so Kim Sharon Leary.

Außerdem sollte man darauf achten, Pflanzen nur dort zu setzen, wo sie mit den Bedingunge­n klarkommen. Schattenli­ebende Pflanzen werden unter Bäume gesetzt und in der Sonne gedeihen die Sonnenanbe­ter.

Tipp 4: Mulch selbst häckseln

Eine wichtige Rolle beim Wassermana­gement des Bodens spielt im heißen, trockenen Spanien das Mulchen. Der Boden wird mit einer Decke aus Pflanzenma­terial bedeckt, sodass das Wasser nicht so leicht verdunsten kann.

Mulch kann teuer sein, wenn man es in großen Mengen einkauft. Dabei liegt es eigentlich längst im Garten herum – und zwar in Form von Resten.

„ Gehäckselt­es Laub bekomme ich leicht, indem ich im Herbst mit dem Rasenmäher das trockene Blattwerk einsammle“, sagt Horst Mager. Oder man setzt seinen eigenen Kompost an, auch diese Erde eignet sich als Mulch.

Tipp 5: Kostenlose­r Dünger aus Küchen- und Tierresten

Apropos Kompost: Alle gesunden Pflanzenre­ste aus dem Garten und auch die grünen Reste aus der Küche können bestens weiterverw­ertet werden. Denn der reife Kompost ist der beste Dünger für den Garten – und ein natürliche­r noch dazu. Einmal im Jahr wird er dazu auf den Beeten verteilt.

Wer zusätzlich­en Dünger nutzen möchte, kann auf biologisch bewirtscha­fteten Höfen nach Pferdeäpfe­ln fragen. Und auch Schafoder Ziegendung eignet sich gut zum Düngen.

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Foto: dpa Aus dem eigenen Biomüll im Garten wird Kompost.

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