Unter gemüsefarbenem Deckmantel
Obsthändler in Torrevieja wegen Drogenhandel und Schmuggel in Untersuchungshaft
Torrevieja – sw. Ein seltsames Treiben war über längere Zeit in einem Obstladen in Torrevieja zu beobachten. Außerhalb der Öffnungszeiten gingen Kunden in der frutería ein und aus, allerdings ohne dabei Tüten voller Äpfel, Birnen oder Tomaten hinauszutragen. Nun hat das Amtsgericht Torrevieja die beiden Ladenbetreiber in Untersuchungshaft geschickt – wegen mutmaßlichen Drogenhandels, Schmuggel sowie Mitgliedschaft in einer kriminellen Bande.
Dank Hinweisen von Bürgern war die Guardia Civil den 40- und 46-jährigen Geschwistern auf die Schliche gekommen. Bei Beobachtungen des Ladens erhärtete sich der Verdacht auf kriminelle
Vorgänge. Als die Beamten die frutería dann durchsuchten, fanden sie in allen möglichen Ecken Kokain und Marihuana, darunter sogar in der Kasse und in einer vermeintlich zum Verkauf ausliegenden Schachtel Süßigkeiten.
Insgesamt 145 Gramm Kokain in verschiedenen Formaten, 500 Gramm illegaler Tabak, 2.800 Euro in bar, spezielle Utensilien und Gefäße für die Vorbereitung und den Verkauf von Drogen sowie ein Fahrzeug stellte die Polizei im Laden und in der Wohnung des älteren Bruders sicher. Er war offenbar der Anführer der Bande.
Verkauf auch in Spielhallen
Während der jüngere Bruder in der frutería den Verkauf regelte, kümmerte sich der andere laut Darstellung der Polizei um die Organisation des Handels, verkaufte jedoch auch Drogen in örtlichen Spielhallen. Unterstützung erhielten die beiden Spanier mutmaßlich durch einen 67-jährigen Landsmann. Er soll in der Umgebung des Obstladens gewacht sowie neue Kunden angeworben haben. Gegen ihn ermittelt die Polizei noch.