Riffe versenken im Hafen
Weichtiere sollen Meer säubern: Pilotprojekt der Uni Alicante in Santa Pola
Santa Pola – ann. Forscher vom Institut für Meereswissenschaften der Universität Alicante (UA) spielen jetzt auch im Hafen von Santa Pola „ Riffe versenken“. Nachdem sie die neu patentierten Metallstrukturen im Hafenbecken in Alicante erfolgreich getestet haben, sollen diese nun auch in Santa Pola wirbellose Tiere anlocken. Weichtiere, Schwämme und Seescheiden filtern das Wasser und würden so zu einer Säuberung des Hafenbeckens beitragen, das durch die zahlreichen Fischer- und Freizeitboote stark verdreckt ist. Auch der Meeresboden soll sich dadurch regenerieren. Das Pilotprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem Club Náutico durchgeführt.
Die Riffe bestehen aus einer leichten metallenen Struktur, deren Oberfläche mit einer kalkigen und porösen Schicht überzogen ist, an der sich Organismen wie Larven von wirbellosen Meerestieren und Algensporen leicht anhaften können. An den Riffen findet dann ein Elektrolyse-Prozess statt, bei dem Wasser durch Strom in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt wird. „ Während dieses Prozesses werden harmlose chemische Substanzen ins Meer freigesetzt, was die Ablagerung von Kalziumkarbonat und die Bildung von Phytoplankton fördert“, erklärt Alfonso A. Ramos vom Institut für Meereswissenschaften und Angewandte Biologie.
Außerdem würde durch das große Volumen der Struktur ein Raum geschaffen, in dem viele Organismen Schutz finden würden. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Unterwassergestelle jede denkbare geometrische Form haben könnten und ganz einfach vor Ort zusammengebaut werden könnten, was die Transportkosten deutlich reduziere. Ab Mai würden Forscher die geeigneten Standorte für drei metallene Riffe suchen, die dann im Laufe des Jahres versenkt werden sollen. Die Wissenschaftler wollen dann alle drei untersuchen, wie die Meeresorganismen auf die Struktur reagieren und welchen Effekt ihre Anwesenheit auf die Wasserqualität rund um das Riff hat.