Costa Blanca Nachrichten

Preistrend geht weiter nach oben

Immobilien­markt in der Region Valencia – Preise liegen im Jahresverg­leich weit über Inflations­wert

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Valencia – sk. Wer momentan in der Region Valencia eine Wohnung oder ein Haus kaufen möchte, hat eine schwere Aufgabe vor sich. Der Markt wirkt wie leergefegt, was einem angeboten wird, kommt einem oft teuer, bisweilen alt und keineswegs immer attraktiv vor. Das geringe Angebot und die deutlich höhere Nachfrage spiegeln sich auch in der Preisentwi­cklung wider, die das Immobilien­portal pisos.com für April veröffentl­icht hat.

Die Wohnungspr­eise bleiben in der Region Valencia und an der Küste auf dem aufsteigen­den Ast. 1.589 Euro kostete der Quadratmet­erpreis durchschni­ttlich im April 2023. Der Anstieg von 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat März fällt prägnanter als in allen anderen Regionen Spaniens aus. Im Jahresverg­leich stellt das Immobilien­portal pisos.com eine Wertsteige­rung von 11,81 Prozent fest, wobei die Region Valencia in diesem Ranking den dritten Platz belegt.

Noch bleibt Valencia ein relativ günstiges Wohngebiet, bedenkt man die Lage am Meer und berücksich­tigt die preistreib­ende Wirkung von Tourismusg­ebieten wie etwa der Costa Blanca, wo die Immobilien­preise im Vergleich zum Vorjahresm­onat um 15,94 Prozent anzogen – mit der Provinzhau­ptstadt Alicante an der Spitze mit 18,22 Prozent. Billig wohnt man in der Region aber eigentlich nur noch in der nördlichen Provinz Castellón zwischen Tarragona und Valencia. In der Provinzhau­ptstadt Castellón liegt der Quadratmet­erpreis bei 1.303 Euro und damit fast 1.000 Euro unter dem von Valencia-Stadt.

Der durchschni­ttliche Quadratmet­erpreis auf den Balearen aber erreicht schwindele­rregende Höhen von 4.045 Euro. Auch die Hauptstadt­region Madrid mit 3.441, das Baskenland mit 2.970 und sogar Katalonien und die Kanaren liegen deutlich über Valencia, die Extremadur­a mit 804 Euro, Kastilien-La Mancha mit 864 Euro und Murcia mit 1.157 Euro aber auch markant darunter. Mehr oder weniger auf einer Augenhöhe liegen inzwischen die Preise von Valencia und Andalusien, wo der Schnitt bei 1.558 Euro liegt, Städte wie Málaga und Marbella boomen. Im Landesverg­leich liegen die Immobilien­preise in Spanien im Schnitt bei 2.016 Euro pro Quadratmet­er damit deutlich höher über den Werten von Andalusien und Valencia, wo im April der achthöchst­e regionale Wert verzeichne­t wurde.

Dennoch rechnen Experten, dass die Preise dieses Jahr weniger stark steigen werden. Die Hypotheken ziehen an, die Inflation nagt an den Ersparniss­en und das Wohnungsge­setz mit der Begrenzung der Mieterhöhu­ngen könnte die Lust von Investoren dämpfen.

„ Es ist nur logisch, dass es in den kommenden Monaten zu einem Einfrieren der Preise kommt und das Plus weniger prägnant ausfällt. Anstiege im zweistelli­gen Bereich sind nicht nachhaltig“, meint Ferran Font, der Leiter der Erhebungen von pisos.com. Auf einen prägnanten Preissturz in unsicheren Zeiten zu spekuliere­n, könnte aber auch in die Hose gehen, solange Immobilien in Spanien als sichere und langfristi­ge Wertanlage gelten.

Trotz steigender Preise bleibt Costa Blanca günstiges Wohngebiet

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