Kathedrale mit Auspuff
Motorradfans feiern den Großen Preis von Spanien in Jerez
Jerez – sk. Der Große Preis von Spanien ist weit mehr als nur ein Motorradrennen. In der „ Kathedrale des Motorsports“feierten Tausende im Dunst qualmender Reifen ihre Leidenschaft für Motorräder. Alle 12.654 zur Verfügung stehenden Parkplätze für Motorräder waren am Wochenende belegt, die Campingplätze platzten aus allen Nähten und an ein freies Hotelzimmer war in der Umgebung des Rings nicht zu denken. Die Veranstalter rechneten mit 350.000 Motorsportfans – und das, obwohl aus sportlicher Sicht die spanische Dominanz mit Piloten wie Marc Márquez oder Jorge Lorenzo gebrochen scheint, zumal Márquez und Pol Espargaro verletzt sind.
In der Königsklasse meldete sich Weltmeister Francesco Bagnaia zurück. Der Ducati-Fahrer holte sich mit dem Sieg auch die Gesamtführung nach vier Rennen zurück. Der Italiener überholte vier Runden vor dem Ende den Südafrikaner Brad Binder. Dritter wurde sein KTM-Teamkollege Jack Miller.
In der Klasse Moto2 feierte der Brite Sam Lowes auf seiner Kalex einen souveränen Sieg. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die beiden Lokalmatadoren Pedro Acosta (Kalex) und Alonso López (Boscoscuro). In der Gesamtwertung zog Acosta mit nun 74 Punkten mit Spitzenreiter Tony Arbolino (Italien/Kalex) gleich.
Während des Grand Prix kam es außerhalb der Rennstrecke wohl zur mehr Stürzen, Unfällen und Vorfällen als während der ganzen Motorradsport-Saison. 431 Anrufe aus Jerez gingen in der Notrufzentrale 112 ein, 363 davon in unmittelbarer Nähe des Circuito de Jerez-Ángel Nieto. Nichts davon wirklich ernsthaft. Nur ein Motorradfahrer musste nach einem Sturz mit gebrochenem Becken auf die Intensivstation des Krankenhauses Puerta del Mar gebracht werden, sein Zustand gilt als stabil. So hat sich der Wunsch des andalusischen Tourismusministers Antonio Sanz erfüllt, dass in Jerez nur das Rennen und die Feiern Schlagzeilen machen sollen.