Eine Bereicherung der Kulturszene
Die Vereinigung Konzertfreunde blickt auf 20-jähriges Bestehen zurück
„Wir wussten, dass wir mitteleuropäische Programme bieten müssen“
Dénia – ab. Auf ein gigantisches Repertoire an Musikveranstaltungen blicken Dénias Konzertfreunde zurück. In diesem Jahr feiert die Kulturvereinigung, die sich aus Ilse Kübler (Vorsitzende), Prof. Vicente Giner (musikalischer Direktor), Jürgen Bayer (Vize), Peter Franz (Schatzmeister) und Rita Franz (Sekretärin) zusammensetzt, 20-jähriges Bestehen. Grund genug, eine Zeit in Erinnerung zu rufen, die geprägt ist von unzähligen Neujahrs- und Sonderkonzerten, 20 Serenaden sowie Events wie etwa Dénia Classics, Taparett y música, Classics y cava, und nicht zu vergessen die beliebten Konzerte in Pedreguers Kirche, die seit 2009 viele Liebhaber klassischer Musik anlocken. Längst sind die Konzertfreunde zu einer festen Institution in der Marina Alta geworden, und immer wieder überraschen „ die Fünf“mit neuen Ideen.
Jürgen Bayer erinnert sich genau an die Geburtsstunde des Vereins. „ Ilse, Vicente und ich standen im März 2003 nach dem Kirchgang bei Sonnenschein im Kreuzgang der Ermita Las Rotas und die Vögel gaben ihr Konzert“, erzählt der Deutsche. Da sei ihnen klar geworden: „ Dieser Ort ist wie geschaffen für klassische Konzerte“. Sie seien sich sofort einig gewesen.
1999 und 2000 hätten sich viele Deutsche und Schweizer in Dénia niedergelassen. „ Das war ein richtiger Run“, so Bayer. Unter den Deutschsprachigen habe es oft geheißen, in Dénia sei nichts los. „ Es war immer was los, aber für die
Spanier“, widerspricht der Klassikliebhaber, und Kübler ergänzt: „ Nur zur falschen Zeit, meist spät am Abend“. Sie hätten das als Auftrag gesehen. „ Wir wussten, dass wir, wenn wir was machen, mitteleuropäische Programme bieten müssen.“Das bedeutete nicht nur Programme in deutscher Sprache, sondern auch, dass die Anfangszeiten von Konzerten mit den Gewohnheiten der Deutschsprachigen harmonieren mussten. „ Das Fernsehprogramm ist ganz entscheidend“, weiß Bayer. „ Zu den Nachrichten um 20 Uhr wollen die Leute zuhause sein.“
Lange dauerte es nicht bis zur Umsetzung der Pläne. Zwei Mona
te, nachdem die Idee eines auf mitteleuropäische Bedürfnisse zugeschnittenes Programms geboren worden war, fand im Mai 2003 die erste Serenade im Ermita-Kreuzgang statt. Der Erfolg gab den Konzertfreunden Recht. „ Es kamen 220 Besucher“, freut sich Kübler.
Seitdem gingen unter der Regie der Konzertfreunde über 240 Musikveranstaltungen über die Bühne. Nicht mehr wegzudenken ist das immer im Januar stattfindende Neujahrskonzert im Centro Social, zu dem die Konzertfreunde schon seit Jahren das von Juri Gilbo geleitete St. Petersburger Kammerorchester begrüßen können. In Erinnerung wird Klassikliebhabern der fulminante Auftritt des Ausnahmegeigers Michel Gershwin geblieben sein.
Auch zahlreiche prominente Stargäste fanden durch die Vereinigung den Weg nach Dénia. So wie etwa Gunther Emmerich, der bereits zweimal im Centro Social auftrat und den Konzertfreunden ein Freund geworden ist, oder Renée Kollo, der nachts aus dem Hotel anrief und um eine zweite Decke bat, weil er fror, oder aber der Tenor Christian Lanza, Enkel des Opernsängers Mario Lanza.
Die Veranstaltung von solchen Konzerten erfordert unzählige Stunden für Planung und Organisation. „ Wir leben das“, sagt Jürgen Bayer und spricht damit sicher im Namen aller Vorstandsmitglieder. Schon jetzt laufe die Planung des Neujahrskonzerts 2024, das – soviel sei verraten – wieder einen prominenten Gast nach Dénia bringen wird, auf Hochtouren. Gleich drei Künstler haben sich bei den Konzertfreunden beworben. Zunächst aber können sich Kulturinteressierte auf das nahende Jubiläumsfest freuen.
Jubiläumsserenade; Samstag, 27. Mai, 17 Uhr, im Park des Restaurants Los Arcos (N-332, km 194), bei Pedreguer. Eintritt 20 Euro. Karten: Proakustik, Avda. Joan Fuster 28 C, Dénia sowie 965 788 840 und www.konzertfreunde.com.