Braucht Dénia einen Konzertsaal?
Rathausparteien nehmen Stellung zu der Frage eines neuen Veranstaltungsortes
Dénia – ab. Vor gut zehn Jahren plante Dénias Stadtregierung unter Bürgermeisterin Ana Kringe (PP) den Bau eines Theater- und Konzertsaals im Hafen. Das Projekt mit dem Namen La Nau scheiterte schließlich an der Finanzierung. Nun hat die Oppositionspartei Gent de Dénia (GD) das zu den Akten gelegte Vorhaben erneut zum Thema gemacht. GD-Sprecher Mario Vidal erklärte, man habe ein solches Kulturzentrum damals schon unterstützt und halte es auch heute noch für wichtig in Dénia. Was aber meinen die anderen im Stadtrat vertretenen Parteien?
Vicent Grimalt, Bürgermeister und erneuter -kandidat der PSOE, verwies auf das Konservatorium, das auf dem Gelände der Kreisförderschule Raquel Payá entstehen werde. Dies geschehe dann, wenn die Schule in ein neues Gebäude umgezogen sei. Das Projekt des neuen Konservatoriums mit einer Fläche von 400 Quadratmetern werde von der valencianischen Landesregierung im Rahmen des Pla Edificant finanziert.
„ Wir setzen in erster Linie auf eine Dezentralisierung der kulturellen Veranstaltungen, die aufgrund der Klimaverhältnisse auch unter freiem Himmel gut möglich sind und sehr gut ankommen“, sagte Grimalt und nannte Veranstaltungen wie etwa die Música al Castell auf dem Burggelände, die Jazz-Konzerte im Park Torrecre
mada oder die Veranstaltungen während der Patronatsfeste auf der Plaza del Consell.
Nicht zeitgemäß
Eigenkritik übte Grimalt indirekt, indem er erklärte, man sei sich dessen bewusst, dass in Verbesserungsarbeiten der bestehenden Kultureinrichtungen investiert werden müsse. Das Centro Social sei nicht zeitgemäß. „ Wir wissen, dass der Theatersaal eine bessere Bühne verdient und dass die Sitzplätze bei manchen Veranstaltungen knapp werden.“
Von einem Konzertgebäude im Hafen will die Compromís nichts
wissen. Bürgermeisterkandidat Rafa Carriò sagte: „ Es ist üblich, dass der rechte Flügel Makroprojekte ankündigt, die sich dann als unnötig erweisen. Das Nau-Projekt hat die Bürger eine Million Euro gekostet und nun liegt es in der Schublade.“Carrió vertritt die Auffassung: „ Eine solche Infrastruktur ist in Dénia nicht notwendig, sie wäre mit immensen Kosten verbunden. Mehr Sinn macht es, sich für die Pflege des Konzertsaals einzusetzen, den wir haben.“Seine Partei spreche sich für ein Gebäude in Torrecremada aus, in dem alle Arten von Aufführungen stattfinden könnten.
Ebenfalls gegen den Bau eines Konzertsaals im Hafen ist die Ciudadanos (Cs). Deren Sprecherin Susana Mut bezeichnete die damaligen Pläne als völlig überdimensioniert für eine Stadt wie Dénia. Die Cs begrüße alternativ die Schaffung eines Kulturzentrums im Bereich des ehemaligen Steinbruchs an der Burg, wo sich ein Grundstück ausweisen lassen könne.
Sie halte ein Projekt wie La Nau in diesem Moment nicht für durchführbar, meint auch Pepa Font von der PP. „ Dénia benötigt ein neues Auditorium, keine Frage, aber in welcher Form und wo müsste man sich in Ruhe überlegen.“