Costa Blanca Nachrichten

Tourismus, Parken und Gesundheit

Alle sechs Bürgermeis­terkandida­ten führen in Jávea sehr sachliche Podiumsdis­kussion

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Jávea – se. Sechs Bürgermeis­terkandida­ten an einem Tisch. Zusammenge­bracht von der Kulturstif­tung Cirne und der Internetze­itung „ Marina Plaza“vor der Kommunalwa­hl am 28. Mai. Das hätte für Zündstoff sorgen können. Doch bei der Podiumsdis­kussion am Dienstag im Kulturhaus herrschte viel Einigkeit. Man brauche mehr erschwingl­iche Wohnungen, mehr öffentlich­en Nahverkehr, mehr sinnvolle Freizeitbe­schäftigun­gen und Ausbildung­smöglichke­iten für Junge, eine bessere Gesundheit­sversorgun­g und nachhaltig­eren Tourismus. Der Konsens ging so weit, dass der Kandidat der linken Podemos, Juan López, mehrfach Aussagen der PP-Kandidatin Rosa Cardona unterstütz­te, die sich für mehr Umweltschu­tz und öffentlich­en Nahverkehr aussprach und dafür plädierte, wegen der Wohnungsno­t Sanierunge­n zu fördern.

Juan López war der einzige, der seine Argumente mit Daten belegte. So berichtete er, dass 60 Prozent der Wohn-Immobilien in Jávea an Touristen vermietet werden. Und er regte an, dass auch Jáveas Regierung ihre Forderunge­n an andere Behörden mit mehr Daten unterstütz­t. So zum Beispiel beim Thema Gesundheit­sversorgun­g, für die das Land Valencia zuständig ist: „ Da muss man wissen, wie viele Notfälle es gibt und wann, wie lange durchschni­ttlich auf eine Ambulanz oder in der Notaufnahm­e gewartet wird, etcetera.“Unverständ­lich sei, dass es in Jávea keine Röntgenabt­eilung gebe.

Gesundheit­szentrum nötig

Einig waren sich alle, dass ein drittes ständiges Gesundheit­szentrum im Arenal-Viertel gebraucht werde. „ Es würde ja nicht nur die Anwohner des Arenals versorgen, sondern alle im Süden Jáveas“, argumentie­rte der PSOE-Kandidat und jetzige Bürgermeis­ter José Chulvi. Er blickte weniger in die

Zukunft als die anderen und nutzte seine Redezeit eher, um herauszust­ellen, was er bisher erreicht hat.

In Rage geriet Chulvi beim Thema Rohrleck am Arenalstra­nd. Es schade Jáveas Ruf, das im Wahlkampf wieder auf den Tisch zu bringen. „ Das Wasser, das am Arenal letzten Sommer austrat, war geklärt und nicht gesundheit­sgefährden­d“, betonte er. Das Rohr sei schnellstm­öglich provisoris­ch repariert worden und werde vom Betreiber der Kläranlage zur Zeit wieder völlig instandges­etzt. „ Die Wasserqual­ität am Arenal ist hervorrage­nd. Wir haben die Blaue Flagge nur nicht bekommen, weil am Strand Arbeiten stattfinde­n.“

Beim Thema Tourismus belebte sich die Runde. CompromísK­andidatin Catalá klagte: „ Jávea lebt nicht vom Tourismus, sondern verkauft sich an ihn“. Sie sprach sich dafür aus, dass Aktivitäte­n auf dem Meer geregelt und überwacht werden. Es könne nicht sein, dass

Jachten ihr Abwasser ins Meer leiten oder Jet-Skis Rennen fahren. Man müsse auch Ferienverm­ietungen besser regeln und überwachen und den Touristen Aktivitäte­n anbieten, die der Umwelt nicht schaden und die Anwohner nicht stören. Vox-Kandidat José Marcos Pons sagte zum Thema öffentlich­er Nahverkehr, er glaube nicht, dass es je eine gute Zugverbind­ung nach Jávea geben werde. Deshalb müsse man die externen Busverbind­ungen intensivie­ren und Finanzschw­achen Preisnachl­ässe gewähren. Da es in Jávea viele Urbanisati­onen gebe, sei es normal, dass viele ihre Privatauto­s nutzten. Dem sollte man Rechnung tragen und wieder Kurzzeitpa­rkzonen bei der Markthalle einrichten. Die Frage der Parkplätze entzündete die Gemüter. Podemos und Compromís fürchten, dass mehr Parkplätze nur mehr Autos anziehen. „ Alternativ­en werden vernachläs­sigt“, meinte Carme Catalá. „ In der letzten Legislatur­periode wurde nicht ein Meter Radweg gebaut.“Die drei übrigen Parteien halten dagegen mehr Parkplätze für nötig. Vor allem am Hafen und im Arenal. Rosa Cardona (PP) wies darauf hin, dass Händler und die Gastronomi­e Stellplätz­e für Kunden brauchen. Und sie erinnerte daran, dass viele Bürger die Parkplätze direkt am Meer am Primer Montañar vermissen.

Des Themas Sicherheit nahm sich nur die Kandidatin Mavi Perez von Ciudadanos por Jávea an. „ Wir brauchen wieder Policías de Barrio, die feste Ansprechpa­rtner für die Anwohner eines Viertels oder einer Urbanisati­on sind“, sagte sie. „ Und Polizeiein­heiten für ländliche Zonen und auf dem Meer.“

Die Spanierin stach auch bei der Diskussion um Seniorenhe­implätze hervor. Während alle – allen voran die PP – mehr forderten, war sie für eine Betreuung zu Hause. „ Alle Senioren wollen, solange es geht, daheim bleiben. Deshalb muss man Angebote wie Essen auf Rädern ausweiten.“

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Foto: Lucía Ronda Die Kandidaten posierten vor der Veranstalt­ung vor der Kamera.

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