Costa Blanca Nachrichten

Veraltete Müllentsor­gung

Calp vergibt Abfallents­orgungsauf­trag an Acciona – Von der Opposition hagelt es Kritik

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Calp – os. Niemand spricht gerne über Müll. Wenn die Müllabfuhr funktionie­rt, die Abfallbehä­lter regelmäßig leert und den Dreck nicht auf den Straßen liegen lässt, sind alle zufrieden. Und genau diese Eigenart, dass sich nur wenige für die Müllentsor­gung und die dafür gezahlten Summen interessie­ren, öffnet oft zwielichti­gen Geschäften die Türen – der Fall Brugal lässt grüßen, der vor fast 20 Jahren in Calp mehrere Stadträte und den damaligen Bürgermeis­ter Morató zu Fall brachte.

Jetzt ist das Thema Müll wieder in den Schlagzeil­en. Das Unternehme­n Acciona soll für 38,75 Millionen Euro über einen Zeitraum von neun Jahren die Müllentsor­gung sowie die Straßenrei­nigung übernehmen. Von vielen Seiten hagelte es bereits Kritik. Die PSOE-Vertreter um Guillermo Sendra werfen die Frage auf, wieso kurz vor den Wahlen so langfristi­ge Konzession­en durchgedrü­ckt werden.

Keine neuen Ideen

Der Vertrag erlaubt es Acciona, sich etwas zurückzule­hnen. Die Technologi­e, auch im Bereich der Abfallents­orgung, wird sich in den nächsten Jahren weiterentw­ickeln. Viele neue Ideen und Konzepte etwa im Bereich des Recyclings

werden möglicherw­eise für längere Zeit aus dem Gemeindele­ben verbannt – und das, obwohl das in Calp ansässige Start-Up Gravity Wave demonstrie­rt, was man mit Müll alles anstellen kann.

Paco Quiles, Sprecher von Defendamos Calp, betonte bei der jüngsten Stadtratss­itzung, bei der die Konzession verabschie­det wurde, dass „ das Wichtigste nicht ist, dass der Auftrag vergeben wird, sondern dass er funktionie­rt und

besser funktionie­rt als in den letzten 20 Jahren“. Ximo Perles von Compromís erklärte, dass sich seine Partei „ der Stimme enthalten hat, weil wir bereits gegen die Spezifikat­ionen waren. Uns gefällt dieser Vertrag nicht und wir werden seine Umsetzung kontrollie­ren“. PSOERat Santos Pastor kritisiert­e: „ Wir stehen den technische­n Spezifikat­ionen sehr kritisch gegenüber, weil sie das Modell der letzten Jahre fortführen. Die Ausschreib­ung

verbessert oder modernisie­rt den Dienst nicht, der 4,4 Millionen Euro pro Jahr kosten wird“.

Juan Manuel del Pino – derzeit ohnehin unter Beschuss – erklärte, dass „ wir mit der Vergabe des Dienstes unseren Teil getan haben und die nachfolgen­den Räte für die Überwachun­g der Einhaltung der Spezifikat­ionen verantwort­lich sind“. Nach dem Motto: Hier habt ihr den (Müll-)Salat, den wir verbockt haben, kümmert Euch darum!

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Foto: Ángel García Müllentsor­gung in Calp: Auftrag für 38 Millionen Euro an Acciona vergeben.

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