Rund um den Thunfisch
Benidorm erinnert mit Gastronomie-Fest an die Bedeutung des Fischfangs für die Region
Benidorm – kp. Er ist aus der mediterranen Küche nicht mehr wegzudenken: der Thunfisch. Diesen ehrt Benidorm dieses Jahr mit seiner dritten Ausgabe der „ Thunfisch-Tage“, die an die Geschichte und Bedeutung des Fisches in der Region erinnern sollen.
Im Rahmen des Gastronomiefestes bieten 13 verschiedene Restaurants Köstlichkeiten rund um den Thunfisch an, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei ist. Von traditionellen Gerichten wie Thunfischfilets vom Grill oder Kroketten mit Thunfisch über Klassiker wie Thunfisch-Pizza bis hin zu Kreationen mit Inspiration aus internationalen Küchen wie Thunfisch-Tataki, Gyozas oder Tacos wird hier viel Abwechslung geboten.
Ein Fisch mit Geschichte
Dass der Fisch in vielen regionalen Gerichten vertreten ist, hat natürlich seine Gründe. Die Almadraba, der Thunfischfang, hat an der Costa Blanca eine lange Tradition. Bereits die Römer und Phönizier fingen die Fische vor der Küste Valencias und auch um die Insel Tabarca und im Laufe der Zeit entwickelten die Fischer spezielle Techniken und Netze für den Fang des Thunfisches.
Da dieser als Wanderfisch jährlich lange Strecken zwischen Atlantik und Mittelmeer auf sich nimmt, ist seine Route leicht berechenbar – und das wurde den Tieren schnell zum Verhängnis. Besonders bei der Ankunft der Fische im Frühling, wenn diese zum Laichen an die Küsten des Mittelmeers kommen, bot die Almadraba ein lukratives Geschäft für Fischer, denn die bis zu 700 Kilogramm schweren Tiere gaben so einiges an Fleisch her und konnten komplett verwertet werden. Die 15 Teile, in die der Thunfisch traditionell zerlegt wurde, haben auf Spa
nisch übrigens sogar ihre eigenen Namen. Um an die kostbaren Tiere zu kommen, bauten die Fischer Netze vor der Küste auf, um sie in die Falle zu locken.
Mit der Almadraba gingen auch andere Berufe wie das Herstellen von Fangnetzen oder Booten einher, die das Leben und die Arbeit an Costa Blanca prägten. Mittlerweile wird der Thunfischfang in Spanien nur noch selten betrieben. Zeitweise war der Thunfisch am Mittelmeer nämlich vom Aussterben bedroht und so benötigen die Fischer heute spezielle Genehmigungen für den Fang. Trotzdem bleiben die Reste dieser traditionellen Arbeit an der Costa Blanca präsent, wie man auch heute noch an der valencianischen Küche nachvollziehen kann.
Rund um den Thunfisch in der Küche dreht sich deshalb im Mai alles in Benidorm. Dabei geht es
aber nicht nur um das Essen: Zum Auftakt des Festes wurde ein 170 Kilogramm schweres Exemplar, welches frisch in der Azohía bei Cartagena gefangen wurde, während einer spektakulären Show fachmännisch in seine Einzelteile
Die bis zu 700 Kilo schweren Thune waren ein lukratives Geschäft für die Fischer
zerlegt. Bei dem sogenannten „ Ronqueo“trennten die beiden Filetierer – mit einem riesigen Messer bewaffnet – zuerst den Schwanz und den Kopf des Thunfischs von seinem Körper, bevor sie mit geübten Handgriffen das Fleisch aus herausschnitten.
„ Hier haben wir den Morrillo, der wohl wertvollste Teil des Fisches“, kommentiert Francisco
Luengo von der Firma Atún Rojo Fuentes während des „ Ronqueo“. Dieses erste Stück rotes Fleisch stammt aus dem Kopf des Fisches. Nachdem dieser zerlegt wurde, folgte der Rest des Fisches – den Rücken und die von Fett durchzogenen Bauchstücke – bis das riesige Tier in 24 Einzelteile geteilt war, wobei die Filetierer sowohl traditionelle als auch japanische Techniken verwendeten.
Für Thunfisch-Fans gibt es in Benidorm viel zu entdecken und die Restaurants, verteilt über die Stadt, präsentieren ihre Menüs rund um den regionalen Fisch.
Die „Jornadas de Atún“finden bis zum 21. Mai statt. Mehr Informationen zu den Menüs und Restaurants gibt es im Internet unter https://bit.ly/3BvU6Pk.