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Taucher entdecken eine Gruppe von jungen Seepferdchen im Mar Menor
Cartagena – sg. Das Seepferdchen ist das Wahrzeichen des Mar Menor. Vor vielen Jahren ließ es sich zuhauf an den Ufern der Lagune blicken und wickelte sich bei manchem Badegast um den Zeh. Doch mit der Verschmutzung des Binnenmeeres ging auch der Bestand des kleinen Fisches drastisch zurück. Monatelang haben die Taucher der Vereinigung Hippocampus, so der lateinische Name für das Seepferdchen, kein einziges Exemplar mehr im Mar Menor entdeckt und befürchteten das Schlimmste.
Doch nun gibt es Entwarnung: Vergangene Woche stießen Taucher in Los Nietos auf eine Gruppe von jungen Seepferdchen, die gerade einmal zwei bis drei Zentimeter groß waren. Das bedeute, dass es erwachsene Tiere gebe, die brüten, sagte der Vorsitzende von Hippocampus, José Luis Alcaide, ge
genüber der Zeitung „ La Verdad“und hofft auf eine gute Brutsaison.
Weniger Blaukrabben
Die Vereinigung brachte noch weitere positive Nachrichten aus den Tiefen des Mar Menor mit: Die
Seegraswiesen seien guter Gesundheit, hieß es. Die Pflanzen würden wachsen und sogar rosafarben blühen. Speziell das Tanggras ist ein wichtiger Lebensraum für Seepferdchen, weil sie sich an den Halmen festhalten können.
Ebenfalls ein gutes Zeichen ist der Rückgang der Blaukrabbe im Mar Menor. Hippocampus hat weniger dieser invasiven Krebse, die ursprünglich aus dem westlichen Atlantik kommen, im Mar Menor gesichtet. Die Blaukrabbe gilt als gefräßig und sehr zerstörerisch für heimische Arten. José Luis Alcaide vermutet, dass die Abnahme darauf zurückzuführen ist, dass die Blaukrabbe als Delikatesse gilt, Geld einbringt und deshalb vermehrt gefangen wird.
Die Taucher von Hippocampus machten jedoch auch eine besorgniserregende Entdeckung. Sie fanden in Los Nietos massenweise Grünalgen, die wegen ihrer Form im Spanischen auch Hasenohren genannt werden. Wenn die Algen absterben, verrotten sie, erzeugen Schlamm und erhöhen den ohnehin schon viel zu hohen Nitratgehalt im Mar Menor.