Alarmstufe erreicht
Wasserressourcen im Flusstal des Segura werden knapp: Alle sind zum Sparen aufgerufen
Murcia/Alicante – sg. Die jüngsten Regenfälle Anfang September haben gegen die Wassernot nicht viel ausrichten können. Das Einzugsgebiet des Río Segura hat erstmals in diesem hydrologischen Jahr, das vom 1. Oktober bis 30. September dauert, die Alarmstufe 1 erreicht, die seit dem 1. September gilt.
Das Wasserwirtschaftsamt des Segura CHS hat Bürger, Landwirtschaft und Industrie zum Wassersparen aufgerufen. Nur wenn sich der Verbrauch weiterhin in Grenzen halte, könnten die Bewässerung der Äcker und die industrielle Nutzung bis Ende September ohne Einschränkungen gewährleistet werden, hieß es. Das CHS rät den Landwirten, die Bestellung der Anbaufelder den verfügbaren Wasserressourcen anzupassen. Die Versorgung der privaten Haushalte sei auch in den kommenden Monaten des neuen hydrologischen Jahres nicht beeinträchtigt, teilte das CHS mit.
Dennoch ist die Lage angespannt. Laut CHS sind die Stauseen des Einzugsgebiets nur zu 25 Prozent ausgelastet und die Menge der Reserven ist in einer Woche um zwölf Kubikhektometer gesunken. Das Umweltministerium in Madrid hat die Wassermenge gekürzt, die im September vom Einzugsgebiet des Flusses Guadiana über den Überlandkanal Tajo-Segura nach Alicante, Murcia und Almería fließt. Statt der erlaubten Menge von bis zu 20 Hektometer pro Monat, gab es diesmal nur 15 Hektometer.
Das sorgte für einen Aufschrei in der Landwirtschaft und Politik.
Die Wasserressourcen seien wichtig und notwendig, um die Produktion von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln aus der Mittelmeerregion zu gewährleisten, teilte der
Verband der „ jungen Bauern“Asaja in Murcia mit.
Das Thema, wie viel Wasser aus einem Flusstal in das andere geleitet werden darf, ist längst zum Dauerstreitthema in der Politik geworden. Der PP-Abgeordnete für Murcia Jesús Cano bezeichnete die Wasserkürzung als ungerecht, einseitig und willkürlich. Dadurch sollen der Region insgesamt 140 Millionen Euro im Jahr verloren gegangen und 4.350 Arbeitsplätze weggefallen sein.
Der neue Landesministerpräsident von Valencia Carlos Mazón (PP) kündigte bei einem Besuch in Orihuela an, gerichtlich gegen die Kürzungen vorzugehen.
Dauerstreitthema: Wieviel Wasser darf weiter geleitet werden?