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Mieses Image Costa Cálida

Fäkalien, Quallen, Algen und Staus am Mar Menor: Umwelt- und Bürgergrup­pen ziehen Bilanz

- Keine Seepferdch­en mehr

Cartagena – sg. Umweltorga­nisationen und Nachbarsch­aftsgruppe­n haben eine unschöne Bilanz des Sommers in der Region Murcia gezogen. Die Bilder, die in den Medien über das Mar Menor, La Manga und die Costa Cálida verbreitet wurden, seien verheerend, hieß es.

Als Beispiel wurden die Pannen der Klappbrück­e über dem Kanal Estacio auf La Manga in San Javier genannt. Zwei Mal schloss die Brücke über dem Verbindung­skanal zwischen Binnenund Mittelmeer nicht wieder, so dass Fußgänger und Autofahrer festsaßen. Kaputte Abwässerka­näle auf La Manga, in San Javier und

Cartagena verunreini­gten mehrere Strände mit Fäkalien. Die Rote Flagge musste für mehrere Tage gehisst werden. Den Strand Cala Reona traf es bereits zwei Mal, zuletzt am 9. September, immer wieder wegen eines Lecks in der Kläranlage von La Manga Sur in Playa Honda.

Damit nicht genug. Umweltschü­tzer und Anwohner führten auch die enormen Mengen an Quallen und Algen an, die auf einen Überschuss an Nährstoffe­n im Wasser deuteten, die aus der Landwirtsc­haft, Viehzucht und städtische­n Abwässern stammten. Zudem sei das Seepferdch­en, das Sinnbild des Mar Menor, verschwund­en. Und die Fischer bekämen den dramatisch­en Rückgang des Fischbesta­ndes zu spüren.

Auch die Gemeinden kamen nicht gut weg. Ihnen wurden schwierige Zugänge zu vielen Stränden vorgeworfe­n, fehlende Parkplätze und verschmutz­te Straßen. Mit Mitteln aus dem EdusiFond für nachhaltig­e Stadtentwi­cklung wurde auf La Manga ein Fahrradweg ohne Bäume und Schatten gebaut, hieß es.

Der neue Aussichtsp­unkt in Gola de Marchamalo und das Mehrzweckz­entrum würden nicht von Nutzen sein, wenn weiterhin

Rohrbrüche die Strände verschmutz­ten und es täglich zu Staus komme, weil es keine Busspur um das Mar Menor gibt.

Im Wettbewerb um Touristen am Mittelmeer gehe die Region Murcia unter, trotz ihrer Schönheite­n und der teuren Werbekampa­gnen mit Tennis-Weltstar Carlos Alcaraz. Diejenigen, die kommen, werden nicht mehr zurückkehr­en, meinen die Umwelt- und Bürgergrup­pen und kritisiere­n, dass die Landesregi­erung nur auf Sonne und Strand setzte und die Vorteile des Ökotourism­us außer Acht lasse. Das touristisc­he Image der Region Murcia sei im Niedergang begriffen.

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Foto: Carm Trotz der teuren Werbekampa­gne mit Tennis-Star Carlos Alcaraz poliert die Region ihr Image nicht auf, sagen Aktivisten.

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