Wechsel in der Chefetage
Vier Monate vor Ablauf der Konzession: Ribera Salud bestimmt Pilar Navarro zur Geschäftsführerin
Dénia – ab. Der privatwirtschaftliche Betreiber des Gesundheitsbezirks Dénia, Ribera Salud, legt die Leitung des Gesundheitswesens in der Marina Alta erstmals in die Hände einer Frau.
Am 20. September teilte das Unternehmen mit, man habe Pilar Navarro zur neuen Geschäftsführerin bestimmt. Navarro blicke auf eine 20-jährige Laufbahn an verschiedenen privatwirtschaftlich verwalteten Krankenhäusern – Alzira, Manises, Torrevieja, Elche, und zuletzt Madrid – zurück. In Madrid war die Spanierin bis vor kurzem 15 Monate lang als Hauptgeschäftsführerin der Universitätsklinik Torrejón de Ardoz tätig, die ebenfalls von Ribera Salud verwaltet wird. Pilar Navarro löst damit Javier Palau ab, der die Geschäftsleitung Anfang 2022 übernommen hatte.
Dass dieser Wechsel in der Chefetage nur vier Monate vor Ablauf der Konzession stattgefunden hat, lässt darauf schließen, dass sich Ribera Salud einer Vertragsverlängerung sehr sicher sein kann, es möglicherweise bereits Absprachen mit Valencias Gesundheitsministerium gibt. Dass die neue Regierung in Valencia aus PP und Vox nicht den Kurs der Vorgängerregierung aus PSOE und Compromís, die Anfang des Jahres die Entprivatisierung eingeleitet hatte, weiterführen würde, wird bereits seit längerem befürchtet. Valencias Gesundheitsminister Marciano Gómez (PP) beschränkt sich bislang darauf zu sagen, man wolle das Ergebnis einer in Auftrag gegebenen Wirtschaftsprüfung abwarten. Bei dem noch so kleinsten Zweifel ziehe man in Erwägung, den Vertrag mit Marina Salud nach Ablauf um ein Jahr zu verlängern und diesen Prozess wenn nötig jeweils nach einem Jahr zu wiederholen. Compromís kündigte an, rechtliche Schritte einleiten zu wollen, damit die Rückführung in die öffentliche Hand Anfang 2024 erfolgen kann.
Späte Versprechen
Ein weiteres Indiz dafür, dass sich Rivera Salud sehr sicher zu sein scheint, Anfang 2024 eine Konzessionsverlängerung zu erhalten, ist die Ankündigung eines Strategieplans für die Marina Alta, der in den kommenden fünf Jahren Investitionen in Höhe von 60 Millionen Euro vorsieht. Unter anderem ist plötzlich vom Bau neuer Gesundheitszentren, der Personalaufstockung, der Verbesserung von Infrastrukturen in der Atención Primaria (Grundversorgung) sowie von der Erneuerung medizinischer Geräte die Rede. Alles Maßnahmen, die schon längst hätten erfolgt sein müssen.