Gleiche Gästezahl – weniger Gewinn
Jáveas Gastronomen ziehen Bilanz: „Rückkehr zur Normalität“– Strandwache reduziert
Jávea – se. Waren es die extrem hohen Temperaturen zur Mittagszeit? Oder schluckten die gestiegenen Preise für die Unterbringung einen Teil des Budgets für Restaurant-Besuche? Zum Ende der Hochsaison zieht der Vorsitzende des Gastronomenverbands Arx, José Manuel Piña, Bilanz: Die Restaurants in Jávea waren gut gefüllt, aber im Gegensatz zu den Vorjahren fand man auch ohne Reservierung in fast allen einen Platz. Die Zeiten, in denen man sogar am Eingang Schlange stehen musste, sind vorbei. „ Nach der Pandemie hatten die Leute sehr viel Lust auf Ausgehen und auch ihr Sparsäckchen war gefüllt“, sagt der Verbandsvorsitzende. „ Das ist jetzt anders. Wir sind zur Normalität zurückgekehrt.“
Eine andere Tendenz der Vorjahre dagegen setzt sich fort. Nach Jávea kommen im Juli und August immer mehr Touristen aus Spanien und immer weniger aus dem Ausland, die gewöhnlich mehr ausgeben. Die spanischen Touristen mussten dieses Jahr mehr für Benzin bezahlen und die Preise für Hotels und Ferienwohnungen in Jávea waren gestiegen. Da entschlossen sich wohl viele, in einem der – vollen – Supermärkte einzukaufen und zuhause zu essen.
José Manuel Piña resümiert: „ Die Gesamtzahl der Feriengäste in Jávea blieb im Vergleich zum Vorjahr ungefähr gleich, aber sie gaben weniger Geld aus als in den vergangenen Jahren.“Das schlug sich in den Einkünften der Restaurants nieder, die in Jávea allgemein ein sehr hohes Niveau haben.
Jáveas Gastronomenverband setzt nun seine Hoffnung auf die ausländischen Touristen, die jetzt langsam in der Küstenstadt eintrudeln. Denn auch eine dritte Tendenz der letzten Jahre setzt sich fort. Die Saison wird immer länger. Dienstleister wie Taxiunternehmen, Vermieter von Ferienwohnungen und andere gehen inzwischen davon aus, dass sie bis Mitte Oktober sehr gut beschäftigt sein werden.
„ Ich verstehe, dass die ausländischen Touristen erst jetzt kommen“, sagt Piña. „ Jávea ist im Sommer zu voll, es ist zu heiß und vieles ist teurer. Jetzt ist die beste Zeit, um den Ort zu genießen.“
Und dann sind da noch die Überwinterer – unter ihnen auch viele Deutsche. „ Diese Gäste kommen wie immer in den kühleren Monaten und sind gute Kunden.
Wir hoffen deshalb, dass wir auch in den nächsten Monaten noch viel Arbeit haben“, sagt Piña.
Jávea veröffentlicht keine Daten über Hotelbelegungen, da es dort nur sehr wenige Hotels gibt. Laut dem Tourismusunternehmerverband Aehtma lag die Hotel-Belegung aber kreisweit im Juli bei 85 Prozent und im August bei 95 Prozent. Die offiziellen Ferienwohnungen waren in der Marina Alta im Juli zu 80 Prozent und im August zu 92 Prozent vermietet.
Strandwache noch im Einsatz
Die Saison wird also länger: Das gilt auch für die Strandwache an den beliebtesten Playas. Sie war bis 15. September an allen Stränden in Jávea aktiv. Jetzt ist sie das nur noch am Arenal-Strand, in der Cala de la Granadella und an der Playa de la Grava. Vom Primer Montañar und der Cala del Portitxol (La Barraca) wurde sie abgezogen.
Am Arenal wird bis 30. September täglich von 11 bis 19 Uhr gewacht, bis 12. Oktober dann nur noch an Wochenenden und Feiertagen. Die Playa de la Grava und die Cala de la Granadella werden schon jetzt nur noch an den Wochenenden überwacht.
Wenn die Parkplätze in der Cala de la Granadella und der Cala de la Barraca voll sind, geht ein Schlagbaum runter. Das gilt bis 12. Oktober am Wochenende noch in beiden Buchten.