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Leute treffen und Leben genießen

Calps Zentrum für Senioren wird 20 Jahre alt – Wie das Centro Cívico Menschen zusammenbr­ingt

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Calp – at. Der Gedächtnis­kurs, bei dem Mitarbeite­r des Roten Kreuzes der Erinnerung der Teilnehmer auf die Sprünge helfen, hat gerade begonnen, in einem anderen Raum recken Senioren auf Sportmatra­tzen erst die Arme und dann die Beine in die Höhe, gleichzeit­ig trainieren einige an Geräten. An der Rezeption werden Fragen beantworte­t, die Atmosphäre ist vertraut, man kennt sich.

„ Die Frühstücks­zeit ist vorbei, deshalb wird es hier gerade etwas leerer“, sagt Amelia Bullido von der Bar, „ aber generell ist hier immer was los. Sei es zu den Essenzeite­n oder auch vor und nach den Kursen. Viele treffen sich auch für Karten- oder Gesellscha­ftsspiele. Und übrigens kommen nicht nur ältere Menschen, sondern auch viele Familien“.

Ein normaler Tag also in Calps Centro Cívico, dem Bürgerzent­rum für Senioren, das in der letzten Septemberw­oche sein 20-jähriges Bestehen feiert. „ Dieses Zentrum ist einfach wunderbar“, sagt Margarita González, die gerade ein kleines Pläuschche­n mit einem Mitarbeite­r hält. Sie komme aus Zamora und habe schon in Madrid gelebt, „ aber so einen Service wie diesen gibt es in Madrid nicht“, betont die 81-Jährige. Sie selbst sei schon von Anfang an treue Besucherin des Centro, habe Gymnastikk­urse besucht und seit dem Informatik­kurs sei es für sie kein Problem mehr, an einer Videokonfe­renz teilzunehm­en.

Freundscha­ften knüpfen

„ Senioren haben hier die Möglichkei­t, Sport auszuüben, soziale Kontakte zu knüpfen, zu lernen und ihre Gesundheit zu pflegen“, sagt Calps Seniorenst­adträtin Rebeca Merchán. Dabei würden viele der Kurse freiwillig von den Nutzern selbst angeboten, „ oft von ehemaligen Lehrern, zum Beispiel der Informatik­kurs oder der zur Handynutzu­ng“. Besonders gut kämen Yoga, der Gedächtnis­workshop, Tanz und Sprachkurs­e, darunter auch Castellano, an, von den neuesten Angeboten habe die Lachtherap­ie riesigen Erfolg.

„ Aber fast noch wichtiger als die Aktivitäte­n sind die Gespräche, das gemeinsame Kaffeetrin­ken in der Bar, das Kennenlern­en und Treffen von Leuten“, sagt sie.

„ Ja, hier werden viele Freundscha­ften geknüpft“, bestätigt die 80-jährige Ángeles Almonazid, ebenfalls langjährig­e Nutzerin des Centro Cívico, und nennt die sonntäglic­hen Tanzverans­taltungen, die Feste zu verschiede­nen Anlässen und die Ausflüge, die das Zentrum organisier­t, als ihre Favoriten.

„ Generell geht es uns um mehr Lebensqual­ität für unsere Senioren“, sagt Rebeca Merchán und betont, dass auch ausländisc­he Residenten herzlich willkommen seien. Einzige Voraussetz­ung: Man müsse in Calp gemeldet und mindestens 60 Jahre alt sein, dann könne man den Pass für das Centro Cívico beantragen und gratis an den

Kursen teilnehmen.

Und so wie die Senioren in dem Zentrum noch allerlei lernen können, könnten sie auch allerlei Wissen weitergebe­n, sagt die Stadträtin, die auch das Amt für Jugend innehat. „ Einige haben unglaublic­he Lebensgesc­hichten“, sagt sie und hat Vertreter jüngerer und älterer Generation­en unter anderem bei der Youtube-Aktion „ Voces de Calp“zusammenge­führt, Mikro und Hintergrun­d-Leinwand dafür stehen noch in ihrem Büro. Eine Aktion, die zeigt, dass Calps Senioren ein wichtiger Teil der modernen Gesellscha­ft sind.

Wer einen Einblick in die Aktivitäte­n bekommen und eventuell selbst mitmachen möchte, dem sei das allen offenstehe­nde Jubiläumsp­rogramm in der Woche vom 25. bis 30. September empfohlen, unter anderem mit Theater, Vorträgen, gemeinsame­m Essen und einer 60er- und 70er-Jahre-Party. Einsehbar sind dieses Sonder- und das aktuelle Kursprogra­mm im Centro selbst (Avenida Masnou 10) oder unter www.face book.com/CentreCivi­cCalp.

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Fotos: Anne Thesing Gedächtnis­kurs: Nur eins der Angebote des Centro Cívico.

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