Tödlicher Angriff in der Urbanisation
82-jähriger Mann gibt zu, in Orihuela Costa seine 76-jährige Partnerin erstochen zu haben
Orihuela Costa – sw. Der gewaltsame Tod einer Seniorin hat am Freitag Orihuela Costa erschüttert und für überregionales Medieninteresse gesorgt. Offenbar erstach in der Urbanisation La Ciñuelica – nahe Punta Prima an der Ortsgrenze zu Torrevieja – ein 82jähriger Mann seine 76-jährige Lebensgefährtin. Nachdem er die Tat zugegeben hatte, gelangte der Norweger in Untersuchungshaft.
Um 7.40 Uhr alarmierte ein Freund der Britin die Guardia Civil. Als die Beamten eintrafen, lag die Frau bereits in einem Zimmer leblos in einer Blutlache. Der Partner befand sich auch noch in der Wohnung. Später erklärte der Mann, der zuvor keine Gewaltfälle im Strafregister stehen hatte, im
Zuge eines „ Wutanfalls“mit einem Messer auf seine Partnerin losgegangen zu sein.
Das Oberste Gericht des Landes Valencia erklärte, zunächst wegen eines nicht näher definierten Tötungsdelikts zu ermitteln. Doch auch das für Häusliche Gewalt zuständige Gericht in Orihuela nahm die Ermittlungen auf. Die polizeilichen Untersuchungen in dem Haus sowie der Abtransport der Leiche sorgten in der sonst eher stillen Urbanisation für Bestürzung.
Opfer Nummer 45 und 46
Ein solcher Gewaltangriff oder gar Todesgefahr in dem Haus hatte sich aus der Sicht der Nachbarschaft offenbar nicht abgezeichnet. Doch handelt es sich um eine Siedlung, in der vermehrt ausländische Residenten und Langzeiturlauber eher anonym nebenher leben.
Medien, Parteien und Frauenkollektive brachten den Tod der Britin mit einem ebenfalls am Freitag stattgefundenen Todesfall in Castellón in Bezug. Dort tötete ein 52-jähriger Mann seine Partnerin, eine 54-jährige Krankenschwester, und erhängte sich. Da die spanische Regierung die Umstände der Tode beider Frauen als Häusliche Gewalt einordnete, gelten sie in der Kategorie als Opfer vier und fünf im Land Valencia sowie 45 und 46 in Spanien in diesem Jahr.
Als Nummer 11 der 2023 in Spanien durch Männergewalt getöteten Frauen wurde bereits eine Britin aus Orihuela Costa gezählt. Im März wurde die 63-Jährige im Bezirk Lomas de Cabo Roig mutmaßlich durch ihrem Ehemann erstochen. Der 69-Jährige war im regionalen System VioGén als potentieller Gewalttäter erfasst, aber da das Opfer keine Anzeige gestellt hatte, galt sein Fall als inaktiv.
In Strandkluft tot dagelegen
Noch ein lebloser Körper sorgte am selben Tag in Orihuela für einen Einsatz der Guardia Civil. Auf einem leerstehenden Gelände nahe der Kläranlage und Lomas de Cabo Roig fanden Bauarbeiter den stark verwesten Leib eines jungen Mannes in Strandkluft. Laut Beamten könnte er dort bereits Monate verborgen gelegen haben.