Geist der Schiffbrüchigen
Fischerdörfer, Sandbuchten und steinzeitliche Megalithen – An Galiciens Todesküste wartet ein Wanderparadies
Manuel Meyer (dpa) Kap Finisterre
wieder überwuchert. Dabei gehört der Camiño dos Faros, der „ Weg der Leuchttürme“, zu den schönsten Küstenwanderwegen Europas. Weil es hier am Atlantik etwas kühler ist, kann man ihn selbst im Hochsommer problemlos gehen.
Von Malpica mit seinem pittoresken Hafen verläuft der 200 Kilometer lange Weitwanderweg am Meer entlang bis zum sagenumwobenen Kap Finisterre. Den Namen gaben ihm die alten Römer. Für sie war es das Ende der Welt – „ Finis Terrae“. Der Weg bietet ein stetiges Auf und Ab zwischen Buchten und Klippen, er entführt in die Eiszeit und Jungsteinzeit – und man erfährt auf ihm auch eindrücklich, warum die Region Todesküste heißt.
Je weiter man sich auf der Halbinsel von Malpica dem ersten Etappenziel nähert, dem Leuchtturm von Punta Nariga, desto tiefer taucht man in die unberührte Natur ein. Keine Straßen, keine Autos. Kurz vor dem imposanten Leuchtturm in Form eines Schiffes öffnet sich eine von Wind und Salzwasser skurril geformte Granitfelslandschaft. Von Niñóns nach Ponteceso geht es auf der nächsten Tagesetappe am Kap Roncudo vorbei. Hier wachsen in den Küstenfelsen die besten Percebes – Entenmuscheln. Eine galicische Delikatesse, die man am Abend im Fischerdorf Corme auf jeden Fall bestellen sollte.
Der Anstieg auf den 312 Meter hohen Monte Castelo de Lourido zwischen Ponteceso und Laxe ist am nächsten Tag zwar mühsam, der Panoramablick auf die Flussmündung der Ría de Corme aber unvergesslich. Eigentlich verläuft der Leuchtturmweg durchgängig am Meer. Doch heute macht er einen langen Abstecher ins grüne Hinterland.
Man kommt durch dunkle, nebelverhangene Wälder und alte Dörfer mit den für Galicien typischen Hórreos, auf Stelzen gebaute